Wenn Du schon immer mal in den Libanon reisen wolltest – lies dies hier:
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Außen Reisebericht, innen viel Spaß
I like to entertain you
Libanon Drei
Eine kurzweilige Reise durch den Libanon
Erneut Klöster, Kirchen und Kapellen – und doch ganz anders
Hattrick – meine dritte Libanonreise
Beirut,
Annaya, Tannourine Cedar Forest, Batroun,
Kfifan, Bechwat, Baalbek, Anjar,
Rashaya, Sidon, Deir-al-Qamar
Meine Reiseroute
Viel mehr als nur ein Reisebericht, wie echt, nur anders
Alle hier geschilderten Ereignisse beruhen auf wahren Begebenheiten
Klimaneutral geschrieben
Für die Herstellung dieses Reiseberichts waren keine Tierversuche erforderlich
Ich reise schon immer nachhaltig
Meine ziemlich beste Libanonreise – von bisher drei
Die alte Umayyaden-Residenz Anjar
September 2022
Letztes Update 07.04.2023
Wilfried Ingo Virmond
Warnhinweis: Text kann Spuren von Wahnsinn enthalten.
Optimiert für Tablet und PC. Handygeeignet.
Inhaltsverzeichnis:
(Kurzer Hinweis: Das übliche Vorwort findest Du diesmal im Anschluss an das Fotokapitel.)
Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster. Und dann die Tür. Und geht hinaus. Meine Wenigkeit. Auf eine Reise in den Libanon, die ich ja jetzt schon ein paarmal verschieben mußte.
Und damit geht es jetzt endlich los.
Beirut
Der Flug nach Beirut mit Middle East Airlines (MEA) ist rasch und leicht gebucht. Lufthansa ist mir wegen der ständigen Streiks viel zu unsicher. Und der Service dort zu mies. Brauch ich nicht. Deshalb MEA!
Buchung der ersten beiden Hotelnächte und des Mietwagens habe dieses Mal ich selbst übernommen! Mein libanesischer Freund Nassib präferierte da bisher andere Vorlieben beim Organisieren…
MEA fliegt offenbar fast ausschließlich nur noch mit Airbus A321neo. Die sind neu und ganz angenehm. Die freundlichen Stewardessen sind recht hilfsbereit und hübsch anzusehen. Platz hat man hier vorne auch genug. Geradezu großzügig. Kostenloses WLAN gibt’s auch, als „WiFi in the air“ . Und noch mehr Schnick-Schnack. Ich fühl mich hier gleich sehr wohl und schüttle ständig meinen Kopf über meine eigene Dummheit, letztes Jahr mit LH nach Beirut geflogen zu sein! War damals halt zu faul. Oder zu bequem.
An Bord gibt es warme Wohlfühldecken und coole Kuschelkissen, die ich mir bei Ankunft nur ungern wieder abnehmen lasse. Essen und Trinken ist auch okay. Entertainment auch. Da ist solch ein Flug doch recht kurzweilig und macht echt voll Spaß. Sind ja auch nur vier Stunden (dreitausend Kilometer) nach Beirut.
Im Flughafen Frankfurt ging vorhin alles flott und leicht und lockerflockig voran. Auch wenn es erst noch umständlich mit dem Vorfeldbus zum Flieger ging.
Angesichts der vielen Wirren im Libanon war mir vorher von allen Seiten geraten worden, lieber mal auf diese Reise zu verzichten. Doch trotz aller Unkenrufe hab ich ein gutes Gefühl, ungeachtet der vielen mir vorhergesagten Gefahren im Libanon. Ich war ja mein ganzes Leben lang kühn. Okay, man könnte auch sagen „unvorsichtig“. Naja, mal seh’n.
Ankunft auf Rafic Hariri International (BEY) in Beirut ist diesmal super einfach. Alles hat sich hier wieder normalisiert.
Beirut. Ruckzuck bin ich durch die ganzen Empfangskontrollen und durch den Ausgang. Mein treuer Freund Nassib erwartet mich schon freudig grinsend am Geländer. Er ist mein persönlicher Hadschi Halef Omar. Nassib hat mich bereits auf meinen ersten beiden Libanon-Trips begleitet. Völlig ohne irgendwie „Asche“ dafür zu verlangen. Jetzt natürlich auch wieder. (Nur Essen, Trinken, Schlafen.) Win-Win-Situation.
Draußen erwarten mich auch noch mein weiterer Freund Alain und sein Sohn.
Dann also erstmal Marhaban. (Guten Tag.)
Überraschung: Alains Familie kommt kurz darauf auch noch angefahren, nur um mich mit viel Hallo und noch mehr Umarmungen im Libanon zu begrüßen. (Soll ein alter libanesischer Familienbrauch sein. Daß alle zur Begrüßung kommen.) Alain und seine komplette Familie kenne ich natürlich auch sehr gut. Leider müssen sie fast alle gleich wieder zurück nach Hause. Immerhin vierzig Kilometer. Ein Weg.
Alain fährt uns beide mit seinem GMC in die Stadt. Eveline und Jean-Pierre (oder ist es Jean-Paul?, es sind Zwillinge) begleiten uns. Man könnte sich auch nach Vorbestellung für weniger als 20 EUR von einem Taxi abholen und zum Hotel in der Innenstadt bringen lassen. Aber so ist es einfach einfacher.
Unser Hotel liegt in einem Gässchen direkt an der berühmten Hamra Street (Rue Hamra). Diese Straße gab es bereits im fünfzehnten Jahrhundert. Bis zum Bürgerkrieg Mitte der 1960er Jahre war sie eine der wichtigsten Einkaufsstraßen hier in der City. Damals nannte man sie auch die Champs Élysées Beiruts, wegen der vielen Touristen und der vielen eleganten Luxusgeschäfte. Obwohl, ist natürlich kein Vergleich, hier die schmale Straße und dort der hundert Meter breite Pracht-Boulevard. (Okay, ihr Besserwisser, in Paris sollen es in Wirklichkeit nur siebzig Meter sein.) Aber auch in den heutigen Tagen verströmt die Hamra Street noch immer urbanes Flair und magische Anziehungskraft. Hier soll es angeblich sogar ein paar verblasste Sterne im Fußgängerpflaster geben, wie es sie auch am Sunset Boulevard in Los Angeles gibt. (Bin mir aber nicht sicher und werde es nächstes Mal noch überprüfen.)
Ich bin sehr froh, ein kleines Hotel hier in der Nähe ausgewählt zu haben. Ursprünglich hatte ich ein anderes, sehr hohes und sehr viel langweiligeres internationales Fünf-Sterne-Hotel mit Blick aufs Meer favorisiert. Hab ich grad noch rechtzeitig geändert. War irgendwie wieder mal Zufall. Ick sach nur, ick bin’n Trüffelschwein…
Für meine nächste Libanonreise hab ich mir bereits ein anderes Boutique-Hotel ganz hier in der Nähe ausgesucht.
Unser Hotel ist dank Google Maps leicht zu finden, ohne wäre es wohl etwas schwieriger. Zunächst sind wir im ersten Stock untergebracht. Nein, nein, nein! Gefällt mir nicht hier unten „im Keller“! Zu dunkel. Viel zu dunkel. Blick auf die gegenüberliegende Hauswand. Da dauert es ja ewig, bis das Licht hier unten ankommt. Da nutzt mir auch die Lichtgeschwindigkeit nicht viel. Sowas Dunkles geht gar nicht mit mir!! Deshalb wechseln wir gleich in die siebte und oberste Etage. Hier oben gibt’s viel mehr Licht, Luft, Sonne und Freiheit. Ich liebe es ganz besonders, wenn wenigstens die Sonne mich morgens wachkitzelt. Unsere Suite hat zwei Räume, Wohnzimmer und Schlafzimmer. Dazu Küche, Bad, Terrasse, Diele. Nassib muß auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafen.
Nach dem Einchecken gibt es lecker Abendessen um die Ecke, nicht weit entfernt, hab jetzt echt keinen Bock mehr, noch weit rumzulaufen. Man sollte sich aber auch gleich vergewissern, daß es ein christlich geführtes Restaurant ist. Ein moslemischer Besitzer würde kein Bier rausrücken. (Ich mag keine Muslime. Dieses Theater mit dem angeblichen Nicht-Alkohol-Trinken geht mir schon immer auf den, Entschuldigung, auf den Sack!!)
Die Nacht ist hervorragend. Ich schlafe wie ein Stein. War doch etwas anstrengend gestern. Oder eins der kleinen leckeren Fläschchen Beirut-Bier hat mich weggeballert. Weiß man(n) ja, ein Bierchen kommt selten allein. Was mich an den früher oft gehörten Spruch erinnert: Blau ist nicht nur eine schöne Farbe, Blau ist auch ein angenehmer Zustand…
Heute ist Stadtbesichtigung angesagt. Wollte ich schon auf den beiden vorherigen Libanonreisen machen. War damals nur irgendwie keine Zeit.
Beirut. Die Stadt ist sieben Jahre alt und fünftausendmal zerstört worden. Oh, sorry, hab mich versprochen, natürlich ist es umgekehrt: Fünftausend Jahre alt, siebenmal zerstört. Eine Stadt mit einer unglaublich wechselvollen und aufregenden Geschichte. Auf jeden Fall kann sich keine unserer europäischen Städte von der Bedeutung her mit Beirut messen. Ausgenommen vielleicht Rom. („Sieben-Fünf-Drei: Rom kroch aus dem Ei“ hab ich mal als Merksatz im Geschichtsunterricht gelernt und fällt mir gerade mal wieder ein. Gemeint ist das Gründungsdatum 753 vor Christus. Und ja, von Romulus und Remus. Ist aber in Wirklichkeit wahrscheinlich totaler Unsinn.) Altersmäßig sind die Städte hier in der Levante einfach unschlagbar, von ihrer Kultur schon gar nicht zu sprechen.
Wetter sonnig und warm, nachmittags wird es sehr warm, bis 28° C. Nachts kalt bis saukalt. Und so wird es alle Tage bleiben. (Spoiler: Regen wird es auf unserer Tour übrigens keinen geben.) Ende September ist grad noch eine gute Reisezeit für Libanon. Oktober dann schon eher nicht mehr. November bis März/April ist es dort oft ziemlich kalt und feucht.
Wir fragen den Hotel-Typ in der Lobby nach einem Laden für günstigen Geldumtausch. Er grinst und holt gleich seinen Roller raus, fährt kurz weg und ist nach ein paar Minuten wieder zurück. Er lächelt und gibt mir ein dickes Bündel Geldscheine (über sieben Millionen Libanesische Pfund) im Tausch gegen meine zweihundert Euro. (Letztes Jahr waren das nach meiner Erinnerung noch „lächerliche“ 350.000 LBP! Jetzt zwanzigmal soviel. Kann das sein??! Innerhalb eines Jahres?! Ich kann es gar nicht glauben. Wow, das nennt man Inflation. Hyperinflation. Unfassbar!!! Da muß es doch bald knallen…)
Der gerade erhaltene Umrechnungskurs ist ganz günstig gegenüber dem offiziellen Kurs. Und auch korrekt und fair. Meine App zeigt mir dagegen einen grottenschlechten Umrechnungskurs an, deshalb vergesse ich sie gleich; funzt halt nicht im Libanon. Hier gelten ganz andere Gesetze…
Hier ganz konkret: Bei offiziellem Umtausch wären für meine 200 EUR nur ca. 3.219.000 LBP herausgekommen. Also halb so viel. Da lachen ja die Hühner. Totale Verarsche! Also immer uffbasse!
Zunächst üppiges Frühstück auf der Terrasse eines Cafés gegenüber des amerikanischen Universitäts-Krankenhauses AUBMC. Ich bestelle mir die von mir bevorzugten und heißgeliebten Eggs Benedict. Durchaus essbar. Dazu ein wahrhaft vorbildlicher Cappuccino. Nein, zwei, weil der erste einfach perfekt war. (Wie heißt eigentlich der Plural: Cappuccini oder Cappuccinos?)
Dann laufen wir wohlgemut los.
Nassib nennt mich Mr. Willy. Ich nenne ihn Mr. Nassib. Klingt witzig, wir sind ja per Du, also ohne das „Mr.“. Wir sprechen Englisch miteinander. Nach ein paar Minuten kommen wir auch sogleich an einem meiner „eigenen“ Läden vorbei. Ich werde hier ja von allen Willy genannt. „Wild Willy“ gefällt mir natürlich erst recht! (grins)
Da Beiruts Innenstadt (wir sind hier in „West Beirut“) wirklich sehr übersichtlich ist, geht eine Stadtbesichtigung ganz einfach. Es soll sogar die bekannten Hop-on-Hop-off-Busse geben, von denen ich aber keinen gesehen habe. Zuerst geht’s an die Corniche runter, der wunderschönen Uferstraße am Meer, und am Bootshafen mit sündhaft teuren Yachten vorbei. Hier sieht’s aus, wie in jeder anderen Großstadt rund ums Mittelmeer. Von all den vielen Schwierigkeiten im Land ist hier nichts zu erkennen. Wir könnten jetzt genausogut in Nizza, Cannes, Saint-Tropez, Monte Carlo oder Marbella sein.
Weithin sichtbar ist die Ruine des 1975 zerstörten Holiday Inn Hotels mit seiner leidvollen Geschichte. Ein Mahnmal an den Bürgerkrieg.
Direkt daneben und drumherum viele glitzernde Luxushotels und andere Hochhäuser. Als wäre kein Krieg gewesen.
Es folgen Märtyrer-Denkmal und die Muhammad-al-Amin-Moschee – die wir aber nicht betreten. Direkt daneben die große Saint George Maronite Cathedral, eine sehr schöne Kirche, ähm, Kathedrale und die Hauptkirche des Erzbistums Beirut. Hier in Beirut gibt es im Übrigen eine ganze Anzahl christlicher Kirchen.
Dann der berühmte Uhrturm auf dem Place de l’Etoile neben dem Parlament und den Ministerien (ohne jeglichen Verkehr, da aus Sicherheitsgründen von Soldaten hermetisch abgeriegelt), vorher noch das fast unsichtbare Mausoleum von Rafic Hariri, (nur ein paar unspektakuläre graue Steinplatten im Boden), dann die Ruinen des Romanischen Forums, der vornehme Beirut-Souk mit der „I love Beirut“-Schrift, (eine riesige, teure Einkaufs-Mall, lohnt sich allerdings nicht, total leer, fast alle Stores sollen geschlossen sein) und zum Schluß die Ruinen der Römischen Thermen.
Die orthodoxe St. George Cathedral ist die älteste Kirche in Beirut, klein, aber von beeindruckender Schönheit. (Ja, es gibt offenbar mehrere Kirchen und Kathedralen mit dem Namen St. Georg in Beirut.) Nachdem der erste Bau durch ein Erdbeben im Jahr 551 zerstört wurde, wurde sie wiederaufgebaut und erlitt nach einem weiteren Erdbeben im Jahr 1759 erneut schwere Schäden. Schließlich wurde sie 1772 mit dem heutigen Grundriss erneut aufgebaut. Im libanesischen Bürgerkrieg in den 1970er Jahren wurde sie erneut zerstört und wiederum aufgebaut.
Unter der Kirche können wir im Crypt Museum alte Reste der ursprünglichen Kirche bestaunen:
Die berühmte Mall (Souq, Suq, Suk) mit ursprünglich hunderten Edel-, Luxus- und normalen Geschäften ist tatsächlich fast komplett leer. So gut wie keine Besucher. Die meisten Läden sind geschlossen oder sogar ausgeräumt. Keine Touristen mehr. Echt schade. Ich möchte mir gar nicht erst vorstellen, wieviel Geld hier beim Bau versenkt worden ist. Und was der Unterhalt jeden Tag verschlingt.
Fast sämtliche Ampeln in Beirut sind „mehr oder weniger außer Betrieb“, sprich demoliert, umgefahren, kaputt, tot. Es würde sich auch niemand daran halten. Ich nenne den Verkehr hier ganz einfach „libanesisch“…
So langsam geht es wieder zurück. Wir haben inzwischen eine große Schleife gedreht.
Übrigens: Die Türen sämtlicher Banken im Libanon sind geschlossen. Immer. Man kann und darf dort kein Geld abheben, um einen Ansturm auf die Banken zu vermeiden. Wegen der katastrophal schlimmen Inflation. Geld bekommt man nur noch in kleinen Beträgen an den ATMs. Mit oft längeren Menschenschlangen davor. Manchmal sind auch die Geldautomaten nicht in Betrieb oder leer. Trotz dieser Knappheit an Bargeld fahren auffällig viele teure Luxus-Autos herum. Mercedes mit und ohne AMG, Corvette, erstaunlich viele Camaros, 7er BMW, Audi, Porsche, ein fetter Maserati SUV. Ferrari auch. Sogar eine aktuelle 1800er GoldWing kam mir auf meiner Reise mal entgegen. Und auch ein Maybach schämt sich nicht, hier herumzufahren.
Fahrzeuge werden im Libanon immer bar bezahlt. Ich habe Nassib und ein paar weitere Leute dazu befragt. Niemand weiß, wie die Leute die Fahrzeuge bezahlt haben bzw. bezahlen konnten. Oder will es wissen. Oder mir sagen. Naja, als früherer Geschäftsmann ahne ich da eine gewisse Lösung…
Außerdem sollen hier eine ganze Reihe schlecht reparierter Unfallautos, die vorher mal wirtschaftliche Totalschäden waren, herumfahren. Sind wahrscheinlich etwas billiger, aber unter den gegebenen und oben beschriebenen Umständen bestimmt immer noch reichlich teuer. Etwas Vergleichbares wie unseren TÜV/Dekra o.ä. gibt es übrigens nicht im Libanon: Solange ein „Fahrzeug“ fährt, darf es fahren.
Zwischendurch besorge ich mir endlich eine SIM-Karte für kleines Geld und habe damit reichliche 6 GB-Internet und genügend inländische Telefoneinheiten.
Nachmittags macht Nassib schlapp. Dabei ist er erst 58. Aber viel zu fett. Und untrainiert. Okay, kann ja nicht jeder so fit und sportlich sein wie ich. Waren heute doch nur sechzehn gemütlich gelaufene Kilometer, sogar mit Essenspause zwischendurch.
Zurück geht es an vielen weiteren modernen Hochhäusern entlang. Zum Schluß noch über Hof und Parkplatz des amerikanischen Krankenhauses.
Ein paar weitere Ziele hebe ich mir fürs nächste Mal auf. Zum Beispiel das berühmt-berüchtigte Rotlichtviertel Borj el Barajneh.
„The beef bus want to visit tuna town“. Bloodhound Gang. Ein Slang-Ausdruck, der mir grad in den Sinn kommt und der sich auf sexuelle Handlungen bezieht. Dieser Ausdruck ist sehr vulgär und sollte in der Öffentlichkeit eher nicht verwendet werden. So wie bei uns z.B. das Wort „Fikcen“.
Mit einer arabischen Liebesdienerin habe ich bisher noch nicht Bekanntschaft schließen können. Und das Liebesspiel mit Japanerinnen und Chinesinnen fände ich auch noch interessant, aber die werde ich in diesem Leben wohl nicht mehr „näher kennenlernen“.
Und dann gibt’s hier ja auch noch eine Handvoll wichtiger Museen. Kultur muß ja zwischendurch auch mal sein. Naja, mal sehen…
Unglaublich, der Libanon hat kein Geld mehr und trotzdem habe ich heute überall viel, sehr viel Luxus, teure Autos und ganz viele reichaussehende Menschen gesehen. Dazu unzählige moderne Apartment-Hochhäuser allenthalben; wie werden denn diese Mieten bezahlt? Alles sehr widersprüchlich.
Zurückgekommen kann Nassib gar nicht mehr, er ist wirklich total platt, keine Kondition, woraus folgt, daß ich unser Abendessen alleine einnehmen muß. Okay, dank Google-Übersetzungs-App ist es ja inzwischen supereinfach geworden, arabische Speisekarten zu übersetzen. Allerdings sollte man abends im Dunkeln seinen Weg besonders sorgfältig wählen und aufpassen, wo man rumläuft. Es gibt reichlich viele dunkle Ecken, Gassen, Plätze, vor denen ich heute schon mehrmals gewarnt wurde. Die Stromversorgung (und damit auch die Straßenbeleuchtung) im Libanon ist, wie alles hier, katastrophal mangelhaft. Auch und vor allem in Beirut. Deshalb also der eigenen Sicherheit wegen lieber mal freiwillig die Straßenseite wechseln oder sogar mal umdrehen und einen andern Weg wählen.
Am nächsten Tag geht es dann zum Airport. Ich schlage Taxi (für umgerechnet ca. 17 Euro) vor. Taxameter soll es übrigens keine geben, Fahrpreis also offenbar immer Verhandlungssache. (Tipp: Besser und viel seriöser soll ein Uber-Auto sein.) Doch Nassib will mir Geld sparen und deshalb nehmen wir einen kleinen Bus. Linie 12. Kommt alle paar Minuten. Is‘ mir natürlich recht; Taxi ist langweilig und kann jeder. Sind auch nur etwa zehn Kilometer. Während wir auf einen der nächsten Busse warten, nehmen wir noch rasch ein kleines, einfaches, schnelles Frühstück ein.
Und da kommt er auch schon. Unser Bus:
Wichtig: Man muß das Fahrgeld immer passend haben und während des Einsteigens beim Fahrer bezahlen. Wechselgeld zurück geht nicht und gibt’s auch nicht! Ist ganz praktisch und kostet wirklich nicht viel. Unterwegs an einem Sammelplatz Umsteigen in den vordersten Bus derselben Linie. Zwischendurch steigt ein Kontrolleur zu, der Fahrgäste und sogar den Fahrer kontrolliert. Später, nach zwanzig, dreißig Minuten, unterwegs aussteigen. Dann noch ein Stückchen (fünfhundert Meter) laufen, und ein weiterer, alter, kleiner und bedauernswerter Toyota-Bus der Linie 8 fährt uns beide schließlich in nochmal zehn Minuten direkt und endgültig zum Flughafen. Alles ganz easy. Wenn man weiß, wie’s geht.
Die Klöster
Hier übernehme ich unseren Mietwagen. Statt des gebuchten und versprochenen roten BMW X1 gibt es allerdings nur einen mickrigen schwarzen Mini Cooper Countryman, ein kleiner „SUV“, immerhin mit Allrad. Yep, der mit dem angeblichen „Go-Cart-Feeling“. Typisches Frauenauto. Okay, hab ich auch gar nicht anders erwartet, der BMW diente beim Buchen nur als Lockvogel. Hieß ja auch im Angebot: „BMW X1 oder vergleichbar“. Obwohl, sind die beiden Autos wirklich ähnlich oder gar vergleichbar??? Ha, ha, ha. Nein! Auf gar keinen Fall! (Kommt in mein Kästchen, in dem ich meine miesen Erfahrungen sammle. Du wirst halt jeden Tag beschissen! Egal. Nicht ärgern, Lächeln!)
Diesmal fahre ausschließlich ich! Ein weiterer Fahrer würde extra kosten. Und Nassibs Fahrweise kenne ich ja zur Genüge. Hab ich echt keinen Bock mehr drauf! Also hab ich mir das Geld dafür gespart. Und er kann endlich mal lernen, wie man anständig und trotzdem flott autofährt.
Und auf geht’s! Erst zurück in die Stadt und zu unserem Hotel, um unser dort zurückgelassenes Gepäck einzuladen. (Wollte ich so. Ist kein Umweg. Die Vermietungsfirma hätte uns das Auto wahrscheinlich auch ans Hotel geliefert.) Dann weiter durch die Stadt und in nördlicher Richtung ein kurzes Stück auf der Schnellstraße am Mittelmeer entlang nach Byblos. Jeder fährt hier wo und wie er will, Rechtsüberholen ist kein Problem, niemand regt sich hier über irgendwas auf, Dichtauffahren gehört geradezu zur Pflicht. Nichtblinken auch. Wer Leute ärgern will, fährt extrem langsam. Egal in welcher Spur. Dann haben Schnellfahrer auch mehr Freude.
Kurz vor Byblos geht’s rechts ab und schon sausen wir auf einem sehr gut ausgebauten Highway rauf in die Berge. Auch hier oft vierspurig. Wenig Verkehr. Kurve nach Kurve. Endlich kann ich Nassib mal zeigen, wo der Frosch die Locken hat, bzw. was man als Deutscher unter „Kurventechnik“ versteht. Dieses Wort gibt es wahrscheinlich gar nicht im Arabischen, so wie die hier alle durch die Kurven eiern. Es sind allerdings meistens auch nur Frauen am Steuer, wirklich auffällig viele Frauen. Immer mit Sonnenbrille. Sonnenbrille ist hier wichtiger als ein Gurt. Ja, klingt komisch, is‘ aber so.
Der Mini läuft ganz gut. Wenn man ihn rannimmt. Der Gefahr, beim schnellen Fahren allzu „fahrlässig“ zu werden, muß ich unterwegs allerdings größte Aufmerksamkeit widmen! Übermut ist doof, wie wir alle wissen. Nebenbei, leider, der Mini hat nicht allzuviel PS und Paddles fehlen ihm auch.
Wow! Läuft! Macht Spaß! Echt geil! Very cool! Yallah! Ick gloob, ick hab 'ne Art Flow! Ick fühl' mir, als hätt' ich grad 'nen Strike jeworfen...
Nassib macht sich unterdes immer kleiner in seinem Sitz. Offenbar hat er Angst. Er jammert ständig was davon, daß wir doch noch soo viel Zeit hätten. Bestimmt drückt er jetzt beim „Selberbremsen“ ständig neue Dellen in seinen Fußraum, so wie ich früher mit ihm am Steuer. Entspannt sieht jedenfalls anders aus. Ich grinse insgeheim. Aber wir sind ja nicht zum Spielen hier! Jetzt kann er mal fühlen, was er mich so oft hat spüren lassen. Sein Gejammer hör ich erst gar nicht und lass es einfach an mir abprallen. Im Gegensatz zu ihm bin ich jedoch der Profi und kann Fahren. (grins)
Am frühen Nachmittag folgt eine üppige Mahlzeit. Ich liebe libanesisches Essen! Und natürlich fahr ich auch längst wieder brav. Alle Tage. Waren nur die beiden Schnellstraßen am Meer und vor allem in die Berge hoch. Das mußte sein! Die war’n einfach nur geil.
Übernachtung in einem kleinen Hotel in der Nähe von Annaya. Alles ist bei unserem Eintreffen dunkel. Keine Straßenbeleuchtung. Fast das ganze Dorf liegt im Dunkeln. Ich frag mich heute immer noch, wie wir das versteckt gelegene Hotel ohne Google, ohne jegliche Wegweiser und ohne Beleuchtung überhaupt haben finden können. Das Dorf hatte noch nicht einmal ein Ortsschild. Ist hier übrigens oft so. Sogar außen am Haus gab es noch nicht einmal ein (für mich lesbares) Hotel-Schild. Wir brauchen Taschenlampen, um uns beim Check-in zurechtzufinden und um die Treppe rauf in unser Zimmer zu gelangen. Der Angestellte verspricht uns, gleich („in five minutes“, in Wirklichkeit nach einer halben Stunde) den Generator anzuwerfen, damit wir endlich ein paar Stunden Strom haben, der dann aber nachts bald wieder versiegt. Da weiß man dann später doch die segensreiche Erfindung der Taschenlampen-App im Handy zu schätzen, wenn man mal nachts ins stockdunkle Bad muß, um dort die Bequemlichkeit aufzusuchen. Vor allem, wenn es dort genauso dunkel ist, wie beim Bär, wo die Sonne nie hinscheint…
Dies ist die erste Nacht im Libanon ohne Strom. Weitere folgen. Leider. Aber kenn ich ja von früher.
Überraschung: Alains fast komplette Familie trifft abends beim Abendessen ein und isst mit uns. Sie bleiben bis morgen Abend. Nach dem von reichlich Arrak begleiteten Dinner gibt es noch einen Umtrunk auf unserer übergroßen Terrasse. Whisky, Cola, Knabberzeugs, Wasserpfeife. Es wird kalt. Saukalt. Eigentlich so kalt wie bei uns nachts. So zwischen 10 und 15 °C. Aber es ist ja auch Ende September. Wenigstens ist immerhin noch der Strom da.
Heute ist Sonntag. Morgens bekomme ich ein nachträgliches Geburtstagsständchen mit einem kleinen Geburtstagskuchen und „Feuerwerk“.
Schlechte Nachricht von Alains Zuhause: Die Familie muß heute Morgen gleich wieder zurück nach Hause. Christine, die dort zurückgelassene jüngste Tochter, braucht Hilfe, und deshalb lassen sie uns beide schon wieder allein. Dieser Sonntag war ganz anders geplant, aber so ist das Leben! Schade.
Dann geht es ein kurzes Stück hinüber zum Kloster Monastery of St. Maroun. Hier liegt der von mir hochverehrte Heilige Saint Charbel in einem wunderschönen braunen Holzsarg. Oder ist das ein Schrein? Eigentlich ist ein Schrein ja mit viel mehr Gold verziert. (In Köln finde ich es ein bißchen viel, hier etwas wenig.)
Tatsache: Saint Charbel ist nicht tot. Er schläft nur.
Wikipedia: Scharbel Machluf, geb. 8. Mai 1828 als Joseph Machluf in Biqa-Kafra, Libanon; gest. 24. Dezember 1898 in Annaya, Libanon) war ein maronitischer Mönch und der erste, der in der Neuzeit von der römisch-katholischen Kirche 1977 offiziell heiliggesprochen wurde.
Kurz darauf beginnt auch schon die Heilige Messe in der wunderschönen Kirche von St. Charbel. Die Kirche ist bis auf den letzten Platz und darüber hinaus besetzt, weil heute ein spezieller Feiertag ist. Ganz viele Leute sind den Tag über sogar den langen Berg heraufgepilgert. (Hatten wir uns heute Morgen beim Frühstück auch vorgenommen, aber Alains Familie mußte dann ja schnell wieder heim – und allein wir beide, dazu hatten wir dann auch keinen Bock…)
Später sehen wir uns einen Steinbildhauer an. Seine geschmackvollen Arbeiten stehen auf seinem Grundstück überall herum und warten auf Käufer; viele sollen im ganzen Libanon verteilt sein. Nassib läßt sich den Sinn eines jedes Kunstwerks explizit erklären, auch von denen, deren Bedeutung jeder leicht selbst erkennen kann. Ich warte im Schatten. Dazu dann noch die kleineren Stücke im Atelier. Schluß der langatmigen Erklärungen macht endlich ein kleiner Bus mit einer internationalen Reisegruppe und ich darf mich, endlich erlöst, wieder ins Auto setzen und abhauen.
Danach geht’s ganz in der Nähe zum früheren Wohnhaus des heiligen St. Estephan. Hier hat er gelebt und die ihm zugeschriebenen Wunder bewirkt.
Am späten Nachmittag fahren wir zurück zum Kloster und genehmigen uns erst einmal einen kleinen kurzweiligen Imbiß, zusammen mit ein paar neu gewonnen Freundinnen. Danach buchen wir uns alle endlich unsere Zimmer.
Danach kommen wir gerade wieder recht zur abendlichen Heiligen Messe. Gottesdienste sind im Libanon natürlich immer in libanesischer bzw. arabischer Sprache. Libanesisch ist Arabisch mit ein paar kleinen Unterschieden. Ich hab aber auch mal gehört, daß die Gottesdienste in „west-syrischer Sprache“ gehalten werden. Dürfte alles ziemlich ähnlich klingen. Natürlich gibt es im Libanon auch noch viele zusätzliche Dialekte, halt wie bei uns. Macht aber nix, ich versteh’s ja doch nicht.
Wir übernachten in einem wunderbar sauberen Zimmer. Mit drei Betten. Und eigenem Bad. (Also nix mit Massenschlafsaal und Bad auf dem Gang.) Und unglaublich preiswert ist es auch noch. Umgerechnet circa dreizehn, vierzehn Euro. Und wer möchte, bekommt morgens im Untergeschoß auch noch ein kostenloses Frühstück. Ich nehme dann aber lieber ein zu bezahlendes Frühstück im Restaurant ein, draußen, auf der Terrasse. Alleine, bis zwei der neuen Freundinnen zu mir stoßen. Nassib frühstückt derweil unten im Keller. Für lau.
Am Vormittag dann erneut eine Heilige Messe, diesmal im Freien und nicht weit vom Kloster entfernt.
Hier an dieser Stelle hat St. Charbel gelebt. In einem winzigen spartanischen Häuschen mit kleiner Kapelle.
Das Kloster ist von hier oben gut zu sehen. Dazu gibt es eine wundervolle Aussicht bis zum Meer.
Unser heutiger Ausflug führt uns zum Tannourine Cedar Forest.
Ein großes Gebiet mit vielen schönen Zedern. Die Libanonzeder kann bis zu tausend Jahre alt werden, mit Höhen bis zu vierzig Meter und einem Kronendurchmesser von bis zu dreißig Meter. Es soll Bäume geben, die sogar schon (unbewiesene) zweitausend Jahre auf dem Buckel haben sollen. Gute Luft ist hier oben selbstverständlich. Leider ist nicht genug Zeit, um einen der vielen angebotenen Wanderwege komplett abzulaufen. Tipp: Man braucht auf jeden Fall unbedingt gute Wanderschuhe für die steinigen Wege. Und mindestens einen halben Tag Zeit im Rucksack. Lieber mehr.
Ich staune jedes Mal, wenn ich hier im Land derart große Zedernwälder sehe. Wieso konnten die begehrten Zedern:innen an manchen Orten im Land in dieser Vielzahl überleben? Es gibt immerhin noch mehrere solche Schutzgebiete, die bereits in den achtziger Jahren eingerichtet worden sind. Insgesamt sollen es noch circa zweihundert Quadratkilometer sein. Sämtliche Zedern und andere Bäume wurden hier in siebentausend Jahren Geschichte radikal abgeholzt, um Schiffe, Tempel, Häuser und sonstwas zu bauen; auch beim Pyramidenbau sollen sie sehr hilfreich gewesen sein. Die jetzt noch vorhandenen kleinen Gebiete kommen mir wie Inseln im Meer vor. Das ehemals paradiesische Land ist ja gerade wegen dieses Raubbaus so kahl und schroff geworden. Wenn erstmal die Bäume weg sind, wird auch der fruchtbare Boden von Regen und Wind bis auf den Fels weggespült. Ohne Erde wächst dann kaum noch was. Sieht man hier im Land allenthalben exakt so.
Weiter geht es. Wir haben noch eine längere Fahrstrecke vor uns. Unterwegs gibt es unser verspätetes Mittagessen.
Wir wollen heute noch zum Grab von Sainte Rafqa im Kloster des Saint Joseph; hier leben ausschließlich Nonnen. Sie, die Heilige Ste. Rafqa, liegt in einem wundervollen Sarkophag aus kostbarem rosa Granit, dessen Form einem kleinen Schiff ähnelt. Durch ein kleines Fenster kann sie uns sehen. Und wir sie.
Auch hier kommen wir gerade richtig zur Heiligen Messe. Eine neue, geradezu gigantische Basilika wird gerade nebenan gebaut. Hier ein Foto des Plakats:
Die Sonne geht schon langsam unter, als wir in unmittelbarer Nähe auch noch die Grabmäler („Tomb“) von Saint Neematullah und von Saint Estephan aufsuchen und dort erneut einer Heiligen Messe beiwohnen, die diesmal ausschließlich für Mönche (und uns als Gästen) gehalten wird. Am Ende der Messe wandeln sie alle im Gänsemarsch in ihre hinteren Räumlichkeiten. Sieht echt cool aus!
Saint Charbel, Sainte Rafqa und Saint Neematullah sind die drei offiziell von Rom kanonisierten libanesischen Heiligen. (Kanonisierung: Aufnahme in das Verzeichnis der Heiligen [Kanon] durch den Papst.) Saint Estephan gehört aber auch irgendwie dazu.
Rückfahrt im Dunkel der Nacht. Ja, gegen meine eigenen Ratschläge, niemals, wirklich niemals im Libanon im Dunkeln rumzufahren! Wirklich viel zu gefährlich! Vorher unsichtbare Obstacles (Hindernisse) lauern auch noch nur zu gern irgendwo auf der Fahrbahn und freuen sich diebisch, wenn sie versehentlich überrollt werden. Also uffbasse!!
Ich muß unterwegs erneut Geld wechseln. Ja, soo billig ist der Libanon nun auch wieder nicht. Diesmal in einem Café Nähe Biblos‘. (Geheimtipp von Nassib.) Hier gibt es unglaublich verführerische Süßigkeiten. Aber ich verschmähe sie! Schweren Herzens! Die machen nur dick!! Ich versuche, meine Augen so gut wie möglich von den Verführungen des Teufels abzuwenden und mir einzureden, daß sie bestimmt viel zu süß sind. Dafür ist der Kurs des Konditors etwas weniger süß, geringfügig ungünstiger. Für mich. Aber ich darf und will mich nicht beklagen. Angeblich wegen schlechterem Euro-Umrechnungskurs. Aber er will bestimmt nur noch einen Sack Zucker zusätzlich an mir verdienen.
Tankstellen gibt es im Libanon in Fülle. Sie sind überall. Naja, fast überall:
Übernachtung erneut im freundlichen Kloster Saint Charbels.
Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen von St. Charbel. Aber ich werde ihn noch ganz oft im Land sehen. Er ist einfach überall im Libanon.
Bechuat
Heute haben wir einen längeren Weg über hohe Berge vor uns. Da geht es auch mal gerne auf über zweitausend Meter Höhe rauf. Nassib erklärt mir, daß bergabwärtsfahrende Fahrzeuge oft nicht anhalten können oder wollen, deshalb muß/sollte man hier beim Aufwärtsfahren eher freiwillig mal kurz anhalten. Bei uns zuhause, vor allem aber in Österreich und in der Schweiz, ist es ja eher umgekehrt. Große, schwere Mercedes-Lkw sind wirklich überall in den Bergen unterwegs.
Die Straßen im Libanon sind entweder gut oder schlecht. Aber auch auf den ganz neuen Straßen gibt es gerne tiefe Schlaglöcher oder ganze Felder mit steinigen Stellen, die man erst kurz vor dem Überfahren erkennen kann. Deshalb wiederhole ich meine Warnung: Man sollte hier nie im Dunkeln fahren! Und im Hellen immer aufpassen! Außerdem gibt es oft Militär-Checkpoints, besonders gerne unerwartet hinter einer Kurve. Dann heißt es anhalten, Paß rauskramen und vorzeigen. Auch wenn die missmutigen und schäbigangezogenen Typen ihn meistens gar nicht lesen können. Man guckt dann auch schonmal im Auto sitzend unversehens in den Lauf einer zu lässig, hm, einer nachlässig umgehängten Maschinenpistole…
Außerdem gilt es, vor allem in Dörfern und Kleinstädten, unzählige und oft hundsgemeine Temposchwellen rechtzeitig zu erkennen. Sie bestehen aus dem gleichen Asphalt wie der Straßenbelag und sind nie irgendwie gekennzeichnet. Deshalb fährt man auch ungewollt öfters voll Stoff drüber, wobei Stoßdämpfer und Federn gerne bis zum Anschlag gefordert werden. (Nich‘ schlimm, is‘ ja nur’n Leihwagen…) Besonders im Sonnenlicht mit viel Licht und Schatten sind sie meist kaum erkennbar, oft geradezu unsichtbar, und dann heißt es, immer wieder voll in die Eisen steigen, wenn ich die nächste Schwelle mal wieder nicht rechtzeitig entdeckt habe. Und wieder Gas geben, bis zum nächsten Speedbumper. (Dagegen ist Holland mit seinen schrecklichen Drempels geradezu ein Paradies.) Wo es geht, beobachte ich natürlich vorausfahrende Fahrzeuge und auch oft weit vorausfahrende oder entgegenkommende Fahrzeuge, ob sie irgendwo abbremsen. Das hilft mir so manches Mal. Nachts in der Dunkelheit sind die doofen Bodenschwellen natürlich gar nicht mehr erkennbar…
Morgens starten wir also zu unserer waghalsigen Exkursion. Wir wollen über das vor uns liegende hohe Gebirge. Libanongebirge. Ich folge natürlich Tante Google bzw. Google Maps. Doch Nassib schreit sofort los. Erst denk ich, er macht schon wieder den Golo mit mir. Doch er meint es wirklich ernst. „Falscher Weg! So kommen wir nicht über die Berge! Die Straße hört unterwegs auf! Wir werden verunglücken! Oder die Leute von der Hisbollah erschießen uns da oben in der Einsamkeit! Oder sie entführen uns und erpressen Lösegeld und ermorden uns dann! Dreh um! Sofort! Nimm meinen Weg! Ich weiß es genau!“ Hm, seinen von ihm „vorgeschlagenen“ Weg runter ans Meer und später wieder rauf kenne ich zur Genüge. Safe, aber langweilig. Ich bleibe deshalb auf meinem Weg und – nichts Schlimmes passiert uns! Nassib schmollt ein wenig. Die Straße ist durchaus akzeptabel, oft sogar gut. Vielleicht hat sie früher mal irgendwo hier oben geendet, jetzt aber geht sie offenbar durch. (Allerdings, ich muß es zugeben, ein paar Gedanken über unsere Sicherheit mache ich mir unterwegs schon.) Hisbollah-Leute hab ich keine gesehen oder sie blieben unsichtbar. PLO oder andere Bösewichte auch nicht. Ich erspar mir also den von Nassib geforderten Umweg mit vollem Erfolg. Ein wirklich viel einfacherer Weg als der von Nassib vorgeschlagene. Natürlich auch der bessere! Und der ganze umständliche Behördenaufwand und Papierkram, der bei unserer Entführung oder nach unserm Tod bestimmt erforderlich geworden wäre, ist damit auch gleich wieder vom Tisch. Stattdessen bekomme ich viele wundervolle Aussichten ins weite Land geschenkt. Der Libanon ist echt ein schönes Land. Sehenswerter als Syrien und Jordanien. Finde ich.
Unterwegs kommen wir an der von Nassib vielfach gepriesenen Afqa-Grotte vorbei. Obwohl sie schon von der Straße aus sehr unprätentiös aussieht, überredet er mich, anzuhalten und hinaufzusteigen. Sie soll auch Adonis-Höhle heißen. Oben ist dann alles sehr schlicht bzw. nichts besonderes erkennbar. Auch kein Bächlein. Ein Satz mit X. Nassib war bestimmt niemals hier oben.
Wikipedia: „…Aus der Höhle stürzt nach der Schneeschmelze der junge Adonisfluss über mehrere natürliche Felsstufen etwa 180 m in die Tiefe. Der Legende nach starb der griechisch-phönizische Fruchtbarkeitsgott Adonis an dieser Stelle. Diese Legende entstand dadurch, dass sich der Fluss einmal im Jahr rot färbt. Dies lässt sich auf das eisenhaltige Gestein zurückführen, das in der Regenzeit aus dem Boden geschwemmt wird…“
Nach einer halben Stunde Aufenthalt geht’s weiter. Wir haben noch ein bißchen Gebirge vor uns.
Am frühen Nachmittag sind wir im doppelten Sinn überm Berg und rollen gechillt (ich) bergab in die berühmte Bekaa-Ebene runter. Dieses riesige und komplett von hohen Bergen umschlossene Tal, „Libanongebirge“, sind wir eben drüber, und „Antilibanon“, liegt uns gegenüber, besitzt unten in der Ebene das wertvolle Schwemmland der beiden Flüsse Orontes und Nahr al Litani und ist unglaublich fruchtbar. Ich schätze mal, daß es so groß wie der Bodensee sein könnte; vielleicht auch doppelt so groß. Die langgezogene Form ist auch so ähnlich. Oft wird hier Cannabis angebaut, erzählt mir Nassib. Stichwort „Roter Libanese“. (Klingt verlockend. Würd‘ ich zu gerne auch mal probieren. Kenne ja bisher nur Grüner Türke und Schwarzer Marokkaner. Vom Sehen…)
Wir wollen nach Bechuat (Bechwat, Beshouat), einem Ort, in dem unsere Liebe Heilige Jungfrau Maria viele Wunder bewirkt hat, und den ich auch schon oft besucht habe. Wir erreichen den kleinen magischen Ort am Nachmittag, wo wir erst einmal ein üppiges Mittagessen einnehmen und anschließend gleich gegenüber im Hotel einchecken. Diesmal habe ich mir für uns beide zwei getrennte (und weit von einander entfernte) Zimmer gegönnt. Nassib kann manchmal echt anstrengend sein…
Der Rest des Nachmittags gehört meiner vollständigen Kontemplation. Nassib läßt mich dankenswerterweise allein. Ich liebe diesen heiligen Ort ganz besonders und sammle hier stets neue Kräfte. Magische Goldene Strahlen umstreicheln mich, während ich bei weit geöffnete Fenstern etwas schlafe. Ich fühle mich sehr wohl. (Das mir beim Schreiben in den Fingern liegende „sauwohl“ kommt mir in diesem Zusammenhang eher etwas unpassend vor.) Welch ein angenehmer Nachmittag. Als ich wieder aufwache, weiß ich es: Der alte starke Wilf ist zurück! Ich bin groß! Ich bin unverwundbar! Ich bin wieder belastbar! Ich bin wieder der König der Welt! Ich bin wieder Mr. Universum! Ick fühl mir echt wie ’n Otter nach’m Winterschlaf. (Ham die überhaupt einen solchen???)
Danach bummle ich leicht und locker etwas herum und spreche mit ein paar Leuten.
Am frühen Abend ist es wie immer, der geneigte Leser wird es ahnen, die verehrte Leserin wird es bereits wissen, am frühen Abend gibt es eine Heilige Messe. Der maronitische Pater fragt mich hinterher, woher ich komme und alles mögliche andere. Er empfiehlt mir, zum katholischen Glauben überzuwechseln. Diesen gäbe es ja nun schon seit zweitausend Jahren; den Protestantismus gäbe es dagegen erst seit vierhundert Jahren. Aber Konvertieren kommt für mich natürlich nicht infrage. Is‘ ja logisch!
In der kleinen Kapelle steht das Heiligtum Unserer Geliebten Jungfrau Maria von Bechuat (Saydet Beshouat)
Auch die Nacht ist so richtig wohltuend. Da es ein intaktes Fliegengitter gibt, kann ich die Balkontür ganz entspannt offenlassen. Moskitos können auch im Libanon recht lästig werden.
Weil es ab zweiundzwanzig Uhr keinen Strom mehr gibt – meine zweite Nacht im Libanon ohne Strom – kann ich mein Handy nicht vollständig laden. Der Handy-Akku ist überhaupt ein Problem. Tipp: Man muß und sollte immer Ladekabel und Ladegerät in der Tasche parat haben und dann überall, einfach überall wo es nur möglich ist, den Akku nachladen, auch wenn es wegen zu kurzer Ladezeit vielleicht nur ein bißchen Power dazu gibt.
(Wenig mehr ist besser als gar nix mehr. Wobei ich mich an den alten Spruch des Dalai Lama erinnere: „Schlechter Sex ist immer noch besser als gar kein Sex !“ Oder war es eine Weisheit des Brahmaputra? Ach nein, Brahmaputra ist ja nur ein Fluß in Indien. Sorry, war jetzt off- topic.)
In Kirchen ist es immer recht schwierig, Strom nachzutanken, weil dort einfach keine Steckdosen zu finden sind. Oder man ist darin schon etwas erfahren und weiß, wo man suchen muß. Oder man schleppt einfach seine Powerbank mit sich rum. Aber meine blieb zuhause.
Im Bad ist es nachts nicht ganz so stockdunkel, weil etwas Mondlicht durch die großen Balkontüren hereinströmt.
Frühstück wie immer üppig. Mit allem. Maria, die Chefin, flirtet mit mir. Nassib meint schmunzelnd, daß sie möglicherweise hofft, daß ich sie einpacke und einfach mitnehme. Geht natürlich nicht. Hat meine Frau was dagegen. Nassib versucht sowieso öfters mich zu verkuppeln…
Der große, überdimensionierte Rosenkranz („Größter Rosenkranz der Welt“) aus Betonkugeln wurde seit meinem Besuch im letzten Jahr offenbar nicht weitergebaut.
Internet: „Der Große Rosenkranz des Libanon ist sechshundert Meter lang und besteht aus neunundfünfzig beleuchteten Perlen: Damit hat man genug Zeit für sechs Vaterunser und dreiundfünfzig Ave Maria. [Frage von mir: Wer betet eigentlich sechs Vaterunser und dreiundfünfzig Ave Maria hintereinander? Und warum?? Was muß man getan haben, um mit so vielen Gebeten um Vergebung und Sündenerlass zu bitten???] Der Rundweg führt zum Kreuz der Auferstehung und zu einem großen Amphitheater für Gebete und Feiern im Freien. Ein Raum unter dem Kreuz ist der Betrachtung des Allerheiligsten gewidmet.“
Baalbek
Und weiter geht es, zunächst einmal wieder den Berg runter ins nahe Baalbek. Ich sehe mir die alten Ruinen dieses Mal nur von außen an. Mein ausgiebiger Besuch war ja schon vor zwei Jahren.
Danach wollen wir unseren guten und von mir hochgeschätzten Freund, Dr. Habib Jammal besuchen. Und erleiden einen Schock! Er ist kürzlich verstorben!! Er war doch noch gar nicht so alt!! Eigentlich im besten Alter! Seine liebe Tochter berichtet uns von seinem schweren Leiden. Welch unerträglich schlimme Zeit für ihn und die Familie! Die Nachricht haut mich um! Mein Herz blutet. Ich hatte mich wirklich so sehr darauf gefreut, ihn wiederzusehen. Wir hatten einen guten Draht zueinander. Aber, wir wissen es alle, das Leben ist grausam. Und gemein. Früher oder später. Ihr werdet es alle noch herausfinden! (Warum nur haben wir beide ihn letztes Jahr nicht besucht? Aber es war damals halt wenig Zeit. Und wir haben nichts von seiner schweren Krankheit wissen können.)
Anjar
Traurig fahren wir weiter. Mittagessen im Rayak Officers Club in der Fliegerkaserne in Rayak.
Nassib ist ja bekanntlich Offizier im Ruhestand und hat Zugang zu allen Kasernen im Land. In den meisten (allen?) befindet sich auch ein Offiziersclub, wo wir dann besonders preiswert essen und übernachten können. Übernachten ist diesmal allerdings nicht möglich, eine Gruppe Amerikaner hat uns sämtliche Zimmer vor der Nase weggebucht, um am danebenliegenden Flugplatz Lehrgänge mit den libanesischen Fliegern zu veranstalten. Wahrscheinlich lernen und üben die Leute an einem Holzmodell, weil Kerosin im Land sehr knapp ist…
Deshalb fahren wir gleich weiter, Richtung Anjar, an vielen weiteren riesigen Flüchtlingscamps vorbei. Die sind hier wirklich überall. Zeltstädte mit nicht vorstellbaren schlimmen hygienischen Zuständen. Alle Behausungen bestehen nur aus primitiven Zeltwänden. Hauptsächlich syrische Flüchtlinge. Das gesamte Bekaa-Tal ist voll mit diesen Camps. Nassib fragt mich, ob ich solch ein Camp besuchen möchte, er könnte sowas arrangieren. Aber ich lehne dankend ab. Soweit geht meine Abenteuerlust dann doch nicht…
In Anjar angekommen heißt es, die dortigen imposanten Ruinen zu besichtigen. Letztes Mal war hier das Tor verschlossen, heute ist es für mich extraweit geöffnet. Doch erst einmal laben wir uns an einem sehr guten Espresso und einer Zigarre mit Blick auf das Tor. In dieser Stunde kommen nur drei Besucher mit ihrem Guide und verschwinden gleich wieder nach zwanzig Minuten. Ich bin also wieder alleine bei meiner Besichtigung.
Internet: Etwa 40 km südwestlich von Baalbek in der Bekaa-Ebene befinden sich die Ruinen Anjar. Mit seiner geschwungenen Architektur ist es auf jeden Fall einen Besuch wert und gehört seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Vermutlich errichteten bereits die Römer an dieser Stelle eine Siedlung, denn Anjar lag strategisch günstig an der Handelsroute von Damaskus nach Beirut und besaß eine ergiebige Quelle. Die Umayyaden-Ruinen von Anjar zeugen hervorragend von ihrer damaligen Zivilisation .
Nassib wartet derweil lieber bei seiner neuen „Freundin“ vorm Café. Ich bin und bleibe der einzige Besucher. Es gibt einfach fast keine Touristen mehr im Libanon. Übrigens, die syrische Grenze ist von hier aus nur noch ein paar wenige Kilometer entfernt. Damaskus grad mal vierzig Kilometer; Jerusalem zweihundert.
Rashaya
Dann geht’s wieder weiter. Dreißig Kilometer. Nassib möchte mir eine berühmte Zitadelle zeigen, die Rashaya Zitadelle, Rachaya Citadel, (Citadel of Independence).
Wikipedia: Die Rashaya-Zitadelle oder „Zitadelle der Unabhängigkeit“ ist ein nationales Denkmal im Libanon. Es wurde im 18. Jahrhundert als Palast erbaut und später vom französischen Mandat genutzt. Heute sind hier libanesische Streitkräfte stationiert. Es ist eine Touristenattraktion, die besichtigt werden kann, während sie von der Armee überwacht wird. Das Schloss umfasst Gewölberäume und überblickt die historische Bergstadt und weithin das ganze Tal.
Unterwegs wechsle ich nochmal ein paar Euro. Drittes Mal. Da ich es diesmal alleine mache, Nassib ist faul und bleibt im Mini, erhalte ich nach einiger Verhandlung einen geringfügig besseren Kurs als bisher. Immerhin. Nassib hat nie gehandelt. (grins)
Doch wie so oft, die Zitadelle ist (schon?) geschlossen. Dabei ist es erst 16:30 Uhr. Öffnungszeit offiziell bis 17 Uhr. „Kommt ja doch keiner mehr. Also machen wir Feierabend“ ham sich die Wächter wahrscheinlich gedacht. Zuhause lese ich später, daß man hier sowieso nur drei Räume besichtigen kann. Hierherzukommen lohnt sich deshalb eigentlich nur der Aussicht wegen.
Weil wir hier nichts ausrichten können, fahren wir gleich weiter und suchen uns ein Hotel für unsere Übernachtung. Nassib ist begeistert und faselt was von 5-Sterne-Hotel. Ich nicht. Unser Zimmer ist im zweiten Stock. Der Aufzug ist offenbar schon lange tot. Die Lampen und Leuchter sind nur noch halb in Betrieb, viele Glühlampen sind ausgefallen. Keine Gäste erkennbar. Versiffter Teppichboden im Zimmer. Dusche in der Badewanne mit ekelhaftem Duschvorhang. Wasserdruck schwach. Die Bettwäsche sehe ich mir erst gar nicht genauer an. Aus dem Fenster unseres Zimmers blicke ich direkt auf ein unglaublich schmutziges und vermülltes Nachbargrundstück. Überall im Haus sehe ich Verfall. Doch es gibt hier weit und breit nichts anderes, wo wir übernachten könnten, deshalb bleibe ich gezwungenermaßen. Der Typ, er bezeichnet sich als Manager, der uns empfing und uns jetzt unser Zimmer zeigt, sah schon gleich ziemlich verschlagen aus. Ich mochte ihn auf Anhieb nicht. Deshalb wundere ich mich nicht, daß er nach dem Dinner meine ein paar Minuten auf dem Esstisch versehentlich liegengelassene Reise-Lesebrille sofort klaut und verschwinden läßt. Als ich nochmal runterkomme, ist sie weg und war angeblich nie da. Ist aber kein Problem, ich hab immer ein paar Reservebrillen bei mir. Diese hier war allerdings meine Lieblingsbrille auf Reisen:
Wir beide sind nach wie vor die einzigen Gäste im Hotel – und im wahrhaft riesigen Speisesaal. Da kommt doch gleich ein gemütliches Wohlfühlgefühl auf…
Hier die Bewertung eines früheren Gastes dieses Hotels: „Es ist das einzige Hotel in der Region, und ohne andere Optionen ist es angemessen; Trotzdem teilte uns der Manager mit, dass die Suiten nicht verfügbar sind, obwohl er sie am Tag zuvor angeblich für uns reserviert hatte. Wir haben den Eindruck, dass er sie um jeden Preis in Rechnung stellen möchte. Die Bettdecken sind total verdreckt. Die Gebühren, auf die wir uns geeinigt hatten, waren 40 $, aber als wir ankamen, erhöhten sie sich auf 50 $ und reduzierten sich dann auf 40 $. Der Manager muss seine Kundendienstfähigkeiten verbessern. Es versteht sich, dass sie nicht viele Reservierungen haben und Gewinn machen müssen, aber wenn sie bessere Dienstleistungen erbringen, würden sie mehr Besucher anziehen. Wenn ich zurück müsste, würde ich ein Gästehaus nehmen. Das Hotel und seine Lage sind gut, aber sie können es definitiv zu einem besseren Ort machen.“ Die Original-Übersetzung ist zwar etwas holprig, ich hab absichtlich nichts daran geändert, aber alles entspricht genau meiner Erfahrung.
Logisch, in so einem Schuppen gibt’s nachts keinen Strom, die dritte Nacht hier im Land. Auch hier ist es im Bad wieder so dunkel wie im Bärenarsch beim Winterschlaf.
Sidon
Morgens verlasse ich das ungastliche, grausliche, unsympathische Hotel so schnell wie nur möglich. Fluchtartig und ohne Frühstück! Wir blieben die einzigen Gäste. Nassib würde gerne nochmal zurück zur Zitadelle, ich lehne aber ab. So viel Zeit haben wir heute gar nicht. Wir fahren Richtung Süd-West.
Ein neuer militärischer Checkpoint hält uns mal wieder auf. Der Soldat läßt uns bzw. mich nicht weiter. UNIFIL-Sicherheitszone! Zwischen Libanon, Syrien und Israel. Hier darf man als Ausländer nur mit speziellem Ausweis bzw. besonderer Genehmigung rein. (Vielleicht hätte ich mir mein Arafat-Tuch umbinden sollen. Dann wären wir vielleicht durchgewunken worden.) Nassib als ehemaliger Offizier kann da auch nicht helfen. Da möchte ich jetzt eigentlich auch gar nicht mehr durch. Hier in diesem Dreieck soll die Hisbollah mehrere versteckte Raketenstützpunkte eingerichtet haben. Israel und Libanon sollen sich offiziell noch immer im Kriegszustand befinden. Hab ich bis jetzt nicht gewusst. Jetzt weiß ich es und will deshalb schnell weg. Also Wenden. Okay, auf solchen Reisen muß man flexibel sein. Ursprünglich wollte ich nach Tyros (Tyr) und dann über Sidon (Sayda) noch ein kurzes Stückchen rauf nach Norden, immer am Meer entlang, erst in Richtung Beirut, und dann unterwegs in die Berge rein und rauf zu Nassibs Dorf.
Internet: Tyros ist eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Städte der Welt und eine uralte phönizische Metropole. Und der Geburtsort Europas. Logisch, UNESCO-Weltkulturerbestätte mit vielen Ruinen aus fünf, sechstausend Jahren Geschichte.
Tyros fällt also diesmal aus. Das Dreieck im libanesischen Süden soll überhaupt wegen der nahen Grenze zu Syrien und Israel für Touristen sowieso besonders gefährlich sein. Vor allem auch wegen vieler immer noch unentdeckter Minen der Israelis, die da noch im Boden schlummern. Und die berühmt-berüchtigten Golan-Höhen sind auch nur noch fünfzig, sechzig Kilometer entfernt. Also nicht schlimm. Man muß schließlich wissen, wann man verloren hat, aufgeben muß und sich zurückziehen sollte. Nach Tyros komme ich auch so nochmal, auf einer meiner nächsten Reisen, wenn ich wieder die friedliche Route am Meer entlang nehme. Deshalb wähle ich jetzt nach einem Blick in die Landkarte den Weg nach Nordwesten über Nabatäa direkt nach Sidon. Nabatäa hat aber offenbar nichts mit den alten Nabatäern und dem Königreich Nabatäa zu tun. Übrigens: Libanesen können keine Landkarte lesen. Und auch nichtmal zusammenfalten…
Klar, is‘ ja logisch: Nassib meckert unterdessen mal wieder, ständig vor sich hin brabbelnd, über die von mir favorisierte Wegestrecke. Sowas hör ich gar nicht mehr. Das lass ich einfach an mir abprallen. Ich beachte schon lange nur noch seine brauchbaren und hilfreichen Hinweise.
Wir kommen unterwegs am größten See im Libanon vorbei. Der Qaraoun-See wurde durch den 1959 erbauten El Wauroun-Staudamm gebildet:
An diesem Vormittag gibt es mangels besserer „Lokalitäten“ nur ein extrem einfaches Frühstück. Hier gibt es noch nicht einmal Kaffee oder Tee. Nur 7up. Für Nassib. Ich trinke sowas nicht. Und nehme lieber das abgestandene Wasser aus dem Auto.
Eine Schnellstraße führt uns wenig später hinunter ans Meer und dann auf der „Autobahn“ Richtung Norden nach Sidon. Unterwegs gab es echt richtig dicke fette Weintrauben an hoch gewachsenen Reben(bäumchen) zu bestaunen. Also leicht zu lesen/ernten. Viel leichter als bei uns.
Sidon. (Saida.) Auch hier leben Menschen seit sechstausend Jahren. Nassib führt mich auf dem kürzesten Weg zur alten Kreuzritterburg „Qala´at al Bahr“ direkt am Meer.
Internet: Im 13. Jahrhundert bauten die Kreuzfahrer hier eine Festung auf einer kleinen Insel, die durch einen schmalen, achtzig Meter langen „Pfad“ mit dem Festland verbunden ist. (Eigentlich ist es ja eine Art Brücke.) Die Insel war früher der Standort eines Tempels für Melqart, der phönizischen Version des Herakles.
Immer noch Sidon: Nassib läßt mich auf der Uferstraße fahren. Links das Mittelmeer, rechts eine schöne grüne Hecke. Angenehm hier. Die Sonne scheint wie immer. Alles gut. Das Leben ist schön. Auch die entgegenkommenden Autofahrer sind sehr freundlich. Manche winken uns zu, manche blinken mit ihrer Lichthupe, manche fuchteln mit ihren Armen zum Seitenfenster heraus, manche hupen. Schnell wird mir klar, ick bin ’n Geisterfahrer!! Ich will unverzüglich Wenden. Nassib macht den Molly mit mir und will es partout nicht einsehen und schreit „Fahr weiter, wir sind richtig, ich kenn mich hier aus!“. Trotzdem wende ich natürlich. Er schreit noch lauter, versucht jetzt sogar, mir ins Lenkrad greifen. Er boxt mich schon wieder (leicht) auf den Oberarm und explodiert jetzt fast. Mannomann!
Alles mir egal, ich wende. Am nächsten Bypass fahr ich endlich rüber auf unsere korrekte Parallelfahrbahn. Alles wieder gut. Die Sonne scheint wieder. Meine Amygdala beruhigt sich schnell. (Amygdala: Teil im Gehirn für die Bewertung und Wiedererkennung von Situationen sowie der Analyse möglicher Gefahren.) Die grüne Hecke des Mittelstreifens liegt jetzt links. Unglaublich: Nassib will es noch immer nicht einsehen und schreit heftig weiter. Er ist immer noch richtig wütend, weil ich nicht auf ihn gehört habe. Zur Krönung wirft er mir wahrhaftig vor: „Ich bin frömmer als du, ich bin reicher als du, ich weiß viel mehr als du!!! Und ICH fahre viel besser Auto als Du!!!!“ Hahaha. Naja, und das, obwohl er nur im Libanon (und möglicherweise ein bißchen in Kanada) jemals Auto gefahren ist. Da heißt es, cool bleiben und ruhig Blut bewahren. Ich höre seine tödlichen Vorwürfe einfach nicht und er beruhigt sich nach und nach. Wie jedes Mal nach seinen Anfällen. (Jedenfalls möchte ich keiner seiner früheren Untergebenen gewesen sein.)
Aber ich befürchte, er hat kein gutes Karma, wenn er so viele Menschen in seinem Leben derart oft und schlimm angeschrien hat…
Man könnte in L.A. auch einen Film von uns beiden drehen. Wie früher von Elizabeth Taylor und Richard Burton:
WV-Entertainmant proudly present
Part 3
The new blockbuster
Another Lebanon film
Starring Nassib R. und Willy V.
Sie kämpfen und lieben sich,
sie schlagen und vertragen sich,
sie streiten und versöhnen sich.
Seine Wutanfälle sind eigentlich grotesk und völlig unnötig. Vielleicht hat er ja nur seine Medikamente nicht genommen oder zuviel oder einen Dachschaden oder epileptische Anfälle. Oder es ist etwas Medizinisches wie damals bei „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“. Manchmal kommt er mir jedenfalls so vor, oft und meistens sehr freundlich und hilfsbereit, und dann seine blitzschnelle Verwandlung mit wütenden Ausbrüchen, böse, zornig und laut. Oder ist er einfach nur ein Choleriker und geht wegen jeder Kleinigkeit hoch wie das HB-Männchen früher. Schlecht ist, daß es so ist. Gut ist, daß er sofort nach seinen Ausbrüchen wieder völlig normal und freundlich zu mir ist. Als wär nie was gewesen. Oder er ist einfach nur ein Choleriker. (Was es doch für Menschen gibt…)
Zum Falschfahrer oben fällt mir der uralte Witz mal wieder ein: Meldung im Radio. ‚Geisterfahrer zwischen A und B unterwegs!‘ Der Fahrer brummelt dazu: „EIN Falschfahrer?! So’n Unsinn! HUNDERTE!“
Nassib ist allwissend und hat immer recht. Behauptet er. Oft! Er glaubt wirklich, daß er alles weiß. Zum Beispiel bei unserem uralten Streitthema, von dem er sich nicht abbringen lassen will: Er behauptet noch immer steif und fest, daß man in Kanada entweder auf der rechten oder linken Fahrbahnseite fährt, je nachdem, ob es eine britische oder französische Provinz ist. Auch Google kann ihn nicht von seiner Meinung abbringen. Ich halte ihm das Handy hin: „Canadians drive on the right hand side of the road and pass on the left.“ (In Kanada wird rechts gefahren und links überholt.) Er schreit sofort los. „Das ist eine Falschmeldung! Ich war dort mit dem Auto unterwegs und mußte mehrmals an den Grenzen der Provinzen die Straßenseite wechseln! Ich weiß es ganz genau!“ Tante Google gefällt ihm sowieso nicht. „Fake“ (Lüge) behauptet er dann jedes Mal, wenn ihm irgendeine bewiesene oder feststehende Tatsache nicht in den Kram paßt. Und die Routenführung bei Google Maps gefällt ihm schonmal grundsätzlich nicht…
Ich glaub ihm inzwischen schon lange nicht mehr, daß er jemals in Kanada war oder zumindest dort Auto gefahren ist. Dann wüsste er es ja. In Kanada leben seine zwei oder drei Söhne, die er dort angeblich besucht haben will.
Aber zu seiner Ehrenrettung muß und kann ich bestätigen, daß er sich zumindest im Libanon sehr gut auskennt. Im ganzen Land. Er kennt tatsächlich fast alle Straßen, Wege, Dörfer. Er war als Berufssoldat hier überall. Aber manchmal weiß Google es halt besser, oder kürzer, oder einfacher – oder schneller. (Oder meine Wenigkeit.) So manches Mal war er deshalb tatsächlich, Achtung, Untertreibung, „ein bißchen unwirsch mit mir“. Aber ich mag ihn trotzdem. Trotz so mancher, hmm, kleinerer Differenzen. Bei allen Streitereien war und ist er trotzdem sehr hilfreich. Sein Zorn und seine Tobsuchtsanfälle sind immer genauso schnell verraucht wie sie aufgekommen sind, und wir sind dann auch gleich wieder beste Freunde. Er ist halt einfach nur unbeherrscht, total unbeherrscht, warum auch immer. Zum Spaß hab ich ihn unterwegs auch zwei, dreimal so laut ich nur konnte zurück angeschrien, es hat ihn aber in keinster Weise gejuckt, er hat es erst gar nicht zur Kenntnis genommen. (Ja, sorry, war etwas infantil von mir.) Nur die Leute um uns herum kamen aus ihren Behausungen und haben uns staunend beäugt. Ich hätte genausogut auch einen Baum oder unser Auto anschreien können. (Muß ein Bild für die Götter gewesen sein. Zwei alte Männer, die sich so laut wie nur möglich gegenseitig anschreien. Aber es hat mich dort ja keiner gekannt. Und ich hatte meinen innerlichen Spaß dabei…)
Deir-al-Qamar
Zweimal mußte ich auf dieser Reise tanken. Und dann noch bei der Rückgabe ein bißchen zum Vollmachen. Benzin ist (für unsere Verhältnisse) sehr billig. So um einen Euro pro Liter.
Wir ändern die Route kurzentschlossen und sausen jetzt von Sidon aus direkt in die Berge rauf. In Nassibs Dorf machen wir einen kurzen Stopp, wo er wie geplant sein Gepäck zurücklässt, und dann geht’s gleich weiter zu Alains Family in Deir-al-Qamar, die uns alle schon sehnlich erwarten. Und da es direkt an unserem Weg liegt, wird auch das freundliche und wundervolle Kloster, das ich bereits auf meiner letzten Libanonreise besucht habe, vorher nochmal kurz aufgesucht.
Internet: Ein paar Kilometer hinter dem Dorf Joun befindet sich ein griechisch-katholisches Kloster, bekannt als Deir el-Moukhalles (Kloster des Heiligen Erlösers), das duftende Obstgärten, fruchtbare Olivenhaine und sanft bewaldete Hügel überblickt. Es wurde 1711 gegründet und steht auf einem noch älteren Standort. Das Kloster besitzt eine schöne alte Kirche und eine Sammlung von Ikonen, Manuskripten und religiösen Gegenständen.
Und dann sind kommen wir endlich am späten Nachmittag bei unseren Freunden an, bei Alains Familie. Großes Willkommen. Nach der Begrüßung fahr ich mit ein paar Leuten erstmal runter ins Tal zur riesigen St. Charbel-Statue, um ihm dort rasch Guten Tag zu sagen und um ihm persönlich für den guten Verlauf meiner Reise zu danken.
Schade. Letzter Abend. Wie bei Asterix und Obelix folgt heute Abend bei Alains Papa mal wieder ein festliches Festessen mit der gesamten Familie. Arrak, Bier, Whisky und Champagner strömen nur so. Nur libanesischer Wein fehlt noch. Ich hätte ihn gerne mal probiert, aber er scheint hier teuer zu sein. Dazu, klar, logisch, Wasserpfeife. Ich bekomme eine eigene, kleine Wasserpfeife gereicht, die mir sehr gut gefällt. (Apropos: Man hat mich mehrmals gewarnt. Bier und Arrak sollte man eigentlich nicht zusammen trinken. Mir hat diese Kombination aber nie etwas ausgemacht.)
Strom fürs Licht gibt es. Die ham hier im Haus Solarzellen auf’m Dach. Hört aber gegen halb eins auf. Batterien erschöpft. Die meisten Leute verabschieden sich nach und nach, zurück bleibt nur noch ein harter Kern. Ich „muß“ (will) wirklich bis zum Schluß so gegen ein Uhr ausharren, obwohl die Fahrt zum Flughafen schon um vier Uhr morgens losgeht. Also Wecker auf 3:30 Uhr. Wie fast immer in den libanesischen Nächten auf dem Land bellen Füchse ringsum. Es hört sich aber an, als wären es wilde Hunde. Oder Wölfe. Einer fängt an und alle andern fallen nach und nach in das Gebelle mit ein.
Mein Freund Alain begleitet uns wieder in seinem GMC-SUV auf dem Weg zum Airport. Ich flott voraus, er folgt mir als Security. Er will mich nicht alleine fahren lassen. Außerdem will er Nassib zurück mitnehmen. Schnell wird noch vollgetankt und das Auto zurückgegeben. Wir haben eine große Schleife gedreht und dabei „nur“ etwas über tausend Kilometer (1.066 km) gefahren, der Libanon ist klein, angeblich nur halb so groß wie Hessen. Dann heißt es auch schon, herzlich Abschiednehmen von zwei wirklich guten Freunden. Klar, ich muß und mußte überhaupt allen versprechen, nächstes Jahr wiederzukommen. Und will es auch!
Die MEA-Lounge ist riesig und erscheint mir deshalb fast leer. Welch eine angenehme und wohltuende Ruhe nach diesen aufregenden, lauten und unruhigen Tagen.
Abflug 7:10 Uhr. On time. Rückflug ist ebenso unspektakulär wie angenehm nach Frankfurt, wo mich mein Taxi bereits erwartet und blitzschnell nach Hause bringt. Gegen elf Uhr morgens bin ich wohlbehalten zuhause.
Alles gutgegangen. Hamdulillah! Ich weiß ja nicht, wie es unser aller BK Olaf damit gemeint hat, aber für mich war dies eine Reise mit Doppelwumms! Und deshalb großer Wiederholungseffekt vorprogrammiert. Deff, deff, definitiv!!
Und Kraft für mindestens ’n halbet Jahr hab ick jetz‘ ooch wieder. (Saft sowieso…)
Mit einem Wort: Eine wundervolle Reise. Auch wenn einer der beiden Protagonisten angesichts der Fahrweise des anderen Hauptdarstellers gelegentlich mit Unmut und Jähzorn reagierte und ständig Tobsuchtsanfälle, Wutausbrüche oder Angstzustände bekam. Meiner Therapiegruppe zuhause kann ich auch wieder viel berichten. Die Psychos sind immer ganz besonders scharf auf die Sachen, die ich hier nicht so erzählen darf.
Ich bin traurig, aber nicht so sehr, denn eine gerade zu Ende gebrachte Reise ist ja sowieso immer die schönste aller Reisen und gleichzeitig der Beginn einer neuen Reise.
Mashallah. (Wie Allah will bzw. wollte.)
♥ Meine Freunde M. Alain & Mme. Juliana ♥
Und das muss für heute reichen!
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Inhaltsverzeichnis:
Sicherheit geht vor! Der fehlende Gullideckel ist weg. Wohin und weshalb auch immer. Dank dieser klugen Absicherung kann jetzt absolut nichts mehr passieren! Das nenn ich mal eine durchaus nachhaltige und geradezu weise Lösung. Der Stuhl hat als ernsthaftes Sitzmöbel ausgedient und dient nun der Sicherung des Personen- und Fahrzeugverkehrs. So erübrigt sich für die Stadtverwaltung die Anschaffung eines neuen, teuren Kanaldeckels. Perfekt! Und dem einsamen und erschöpften Wanderer bietet der Stuhl noch immer eine Möglichkeit zur Rast und zum kurzen Ausruhen. Stichwort: Doppelter Nutzen. (Man könnte diesen Nutzen schnell auf die Spitze treiben, wenn man noch ein Loch in die Sitzfläche schnitzen würde. Dann hätte man ohne allzu großen Aufwand den dreifachen Nutzen erreicht, nämlich jetzt auch noch als Klostuhl für „unauffällige“ kleine oder große Geschäfte. Niemand müßte mehr an Hauswände pinkeln oder in dunkle Hausecken kacken. Und das Wasser zum Spülen wäre auch gespart. Nur mal so als Denkanstoß…) Auch wenn Kinder Ball spielen und der Ball ins Loch rollt, kann jetzt den Kindern beim Hinterherrennen nichts mehr passieren! Vorbildlich! Eine ebenso wundervolle wie pragmatische Lösung dieses ernsten Problems. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! Zur Nachahmung bei uns dringend empfohlen. Ein Anwohner sagte mir, daß der Gullideckel schon seit einem halben Jahr fehlt und der Stuhl seitdem dort steht.
Bei uns würde man stattdessen ein paar riesige und aufwendige Schutzgitter aufbauen – und einen neuen Gullideckel besorgen und reinlegen.
Aus Sicherheitsgründen werden nur die leeren ROLEX-Etuis gezeigt.
Der Abstellraum der Lady. Sie nennt ihn „aufgeräumt“ (Man beachte auch die Küche im Hintergrund rechts). Und den dazugehörigen Abstellraum:
Baalbek:
Anjar:
War mal ein wundervoller kostbarer Kronleuchter…
Von außen und bei Nacht sah unser Hotel ja noch ganz einladend aus…
Sidon (Saida):
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* 42 Leser wollten auch diesen Reisebericht lesen: Libanon Zwei, Meine Reise nach Tripolis
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Ich glaube, es war Konfutse, der die folgende Weisheit sprach: „Wenn es besser für Dich ist, dann mach’s andersrum. Zum Beispiel erst Fi..en, dann Lecken.“ Sorry. Manchmal war er in seinen Lehren etwas derb. Deshalb also zuerst mein Reisebericht und dann folgt hier die nicht so wichtige Einleitung. Konfutse ist also der Grund dafür, daß ich hier mal die übliche Reihenfolge geändert habe. Die Spruchweisheiten Konfutses‚ waren mir schon immer sehr hilfreich…)
Nach dem mehrmaligen, sorgfältigen Studieren der aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts für den Libanon grübelte ich oft darüber, ob ich meine schon lange geplante Reise in den Libanon tatsächlich noch antreten oder womöglich doch vernünftigerweise stornieren oder wenigstens erneut verschieben sollte. (Zwei andere Reisen hatte ich wegen Corona zwischendurch bereits abgesagt. Mit allen finanziellen Nachteilen.) Doch ich brauche unbedingt mal wieder etwas Me-Time für mich, um vom Alltag und den täglichen Sorgen und Problemen abzuschalten. Allerdings: Es gibt im Libanon mindestens achtzehn Religionen, noch mehr Parteien und ganz viele Gruppierungen im Land, die sich im Parlament alle ununterbrochen attackieren und beschimpfen, streiten und hauen, befehden und bekämpfen. Und jeder einzelne Parlamentarier will nur seine eigene Tasche noch mehr füllen. (Okay, das mit den eigenen Taschen ist ja bei uns fast ganz genauso und überhaupt seit den alten Römern Standard in der Politik.) Da ist vernünftige Politik völlig unmöglich. Was sich natürlich voll auf das Leben im Libanon und auf die aktuelle Sicherheitslage auswirkt. (Und die wollen alle auch gar nicht, daß man den Libanon besucht. Mich wollen die schon gar nicht!) Hinzu kommt, daß es wohl nie Ruhe in diesem stark gebeutelten Land geben wird. Der Libanon ist schon seit dem Bürgerkrieg in den 60er Jahren kein Reise- oder Urlaubsland mehr. Wenn ich vernünftig wäre, würde ich mir also ein ganz anderes Land für meine nächste Urlaubsreise aussuchen!
Auswärtiges Amt: Libanon, Reise- und Sicherheitshinweise
Auszug: „Der Libanon ist ein Land mit hoher politischer Brisanz. In einigen Landesteilen wird deshalb ausdrücklich vor dem Aufenthalt oder dem Durchreisen gewarnt.“
Auweia, was man da alles an Negativa beim AA liest, klingt jedes Jahr schrecklicher! Das war letztes Jahr schon schlimm und ändert sich wohl auch alles nicht mehr zum Besseren. Was’n jetz‘? Soll ick trotzdem? Oder soll ick nich‘? Soll ich wirklich auf meinen fetten, faltigen, runzligen Arschbacken zu Hause sitzenbleiben? Ich kann mich einfach nicht entscheiden. Jeder in meinem Umfeld rät mir dringend von dieser Reise ab. Für mich persönlich steht es dagegen fifty-fifty. Lösung zur Entscheidungsfindung: Ich muß und werde knobeln. Naja, Ihr wisst ja, wie es ausgegangen ist. Alea iacta est. Der Würfel ist geworfen. Und damit ist die Entscheidung endlich getroffen. Ich hab ja schon immer das Risiko geliebt. Un‘ jetz‘ freu ick mir endlich auf meine neue Reise. Ich bitte Euch deshalb, drückt mir bitte alle Eure Däumen, wie meine Freundin Biggi so gerne sagt.
Meine Urlaube sind ja bekanntermaßen Freestyle-Urlaub. Organisierte Wohlfühl-Pauschalreisen brauch ich schon ganz lange nicht mehr. Hab ich früher zur Genüge getan. Langweilig. All die alten Leute um mich rum. Mit ihrem oft dummen und wichtigtuerischen Gequatsche, das mir ständig auf den Sack geht. Ich will und brauche vielmehr Abenteuer und Risiko auf meinen Reisen. Deshalb mach ich meine Reisen schon lange nur noch unorganisiert. Schließlich ist mein zweiter Vorname „Der keine Angst hat“. Und ich reise eigentlich wie ein Freelancer.
Ich fliege diesmal wieder mit MEA (Middle East Airlines). Das ist noch ’ne ordentliche kleine Fluggesellschaft. Lufthansa fliegt auch Beirut an. Aber LH ist mir zu groß, zu unfreundlich, zu überheblich, von den manchmal – ich bitte um Entschuldigung für meine Offenheit, es ist meine rein persönliche Meinung – von den gelegentlich unattraktiven und/oder überalterten Stewardessen mal ganz abgesehen. Ja, ich weiß, ich bin selbst auch alt und häßlich. Aber ich arbeite ja auch nicht als Stewardess. Und: Früher, ganz ganz früher, in den 50er, 60er, 70er Jahren, waren Stewardessen noch Stewardessen und keine Flugbegleiterinnen und immer ausgewählt hübsch. Und hilfsbereit. Und freundlich. Damals hab ich mich schon lange vorher nicht nur deswegen auf einen meiner selten Flüge gefreut. Heute bin ich ein alter Mann und diese Erinnerungen stecken halt noch immer in meinem Kopf. Manch eine unter ihnen hat sich damals einen Millionär oder zumindest einen reichen Mann geangelt. Und umgekehrt.
Meiner Meinung nach gehört LH ja schon lange nicht mehr zu den Premium-Airlines. Service am Boden (in FRA) grottenschlecht oder vielmehr gar nicht existent. Die MEA-Leute in Frankfurt und Beirut dagegen waren schon ein paarmal recht freundlich und hilfsbereit.
Dazu gehört auch die Sache mit dem Gepäck: Ich fliege, wenn es denn geht, nur noch „light“. Großes, also normales Gepäck nehme ich schon lange nicht mehr mit. Muß und will ich mir nicht mehr antun. Zu viele Probleme, gerade in letzter Zeit, z.B. in Düsseldorf und besonders auch in Frankfurt. Kürzlich, vor ein paar Wochen, im Sommer 2022, gab es ja bekanntermaßen unendlich viele Probs beim Einchecken und beim Gepäck. Warum sollte ich mir solch einen Stress vorm Check-in-Schalter oder dann später nach der Ankunft die langweilige, nervtötende Warterei am Kofferband antun? Ich bin ja ein erfahrener Traveller und mir genügt schon länger ein kleiner Koffer als Handgepäck. Da hab ich alles drin, was ich brauche, und damit bin ich unabhängig. Und ich habe bisher noch immer jemand gefunden, der mir zwischendurch rasch mal meine schmutzige Wäsche durchwaschen wollte. Notfalls bin ich mir auch nicht zu schade, diese Aufgabe auch mal selbst zu übernehmen. (Ja, okay, geht natürlich nur, wenn man alleine unterwegs ist und auf unnötigen Ballast und den ganzen Schnickschnack verzichten kann. Ist mir schon klar. Mit ’ner ganzen Familie um sich herum geht das natürlich nicht.
Und in Thailand hab ich einen ganzen Kleiderschrank voll weiterer nach und nach dort gekaufter Klamotten, auf die ich je nach Bedarf zurückgreifen könnte – aber gar nicht mehr tue. Mir genügt auch dort das von zuhause Mitgebrachte.
Eigentlich dachte ich im Vorfeld, nach zwei Libanonreisen wüsste ich, wie dort der Hase läuft und wollte dieses Mal besonders kühn sein und endlich ganz alleine reisen. Aber ich höre dann letztlich doch auf den offiziellen Rat, auf gar keinen Fall alleine im Land herumzufahren und lade erneut kurzerhand meinen im Libanon lebenden guten Freund Nassib ein, mich dort zu begleiten – und er sagt auch sofort begeistert zu.
Alleine wäre mir ja hundertmal lieber, aber die Vernunft siegt immerhin wenigstens bei dieser Entscheidung. Jeden Tag kommt es im Land zu Protestansammlungen, Zusammenrottungen, Demonstrationen, Tumulten, Überfällen, Schießereien, Scharmützeln und anderen Problem-Brennpunkten. Vor allem auch zu Zusammentreffen mit den dortigen „Ordnungskräften“, sprich Polizei und Militär. Gerade da heißt es, ganz besonders vorsichtig und zurückhaltend zu sein und umsichtig zu handeln! Diese Leute sprechen fast nie Englisch oder Französisch. Jeder weiß, mit Dummköpfen, Ignoranten, Unwissenden, also mit „einfachen“ Leuten kann man nicht reden oder gar verhandeln, falls ich da mal reingeraten sollte. Schon allein deshalb brauch ich also zwingend einen Begleiter. Und niemand kennt sich besser im Libanon aus als ein Libanese. Noch dazu ein ehemaliger Offizier. Deshalb bin ich dann letzten Endes doch erleichtert, Nassib wieder bei mir im Team zu haben. Er wird mir beistehen, falls ich in irgendeinen Schlamassel geraten sollte.
Sei es wie es sei, ich hoffe mal, daß ich trotz aller Unkenrufe heil und gesund wieder nach Hause zurückkommen werde. Schließlich war ich in meinem Leben schon so oft in großer Gefahr und so manches Mal sogar in akuter Lebensgefahr – und doch ist immer alles gutgegangen. Mir scheint die Sonne ja schon mein ganzes Leben aus dem Allerwertesten. Also: Inshallah!
(Ja, okay, ich seh’s ein, vielleicht müßte ich das auf meine alten Tage nun doch endlich mal ändern. Mein Es-kann-dir-nix-passieren-Gutscheinheft ist inzwischen ziemlich leer und abgearbeitet und mein Schutzengel ist inzwischen ja auch älter geworden…)
Außerdem dürfte alles, was passiert, eine Frage der Wahrscheinlichkeit im Determinismus sein. (Der Determinismus geht davon aus, daß alle Ereignisse vorherbestimmt sind. Ja, ziemlich überkandidelt, klingt aber gut. Und bis hierher liest ja sowieso keiner…)
Im Libanon gibt es eine ganze Reihe verstorbener Heiliger, die verbürgte Heilungen und Wunder getan haben und auch heute noch bewirken. Da hab ich etwas Hoffnung, daß das eine oder andere Wunder auch noch auf mich abfallen und mir mein Leben erleichtern könnte. Auch mein Freund Nassib hört nicht auf, mir sein Land als Paradies und die Heiligen dort als Helfer in der Not zu empfehlen. Da könnte man es ja mal wieder versuchen.
Zusätzlich gibt es im Libanon auch noch eine sehenswerte und oft auch spektakuläre Landschaft zu bestaunen. Hinzu kommt eine sehr angenehme und wohltuende Ernährung. Ich schätze inzwischen libanesische Speisen; es gibt dort echt eine große vegetarische Auswahl.
Eine Reise dorthin wird sich also in jedem Fall lohnen. So oder so. Hoffe ich. Nein, ich bin mir sicher! Also Yallah!
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Eine Vorfahrtsregelung scheint es im Libanon nicht zu geben! Als ich Nassib dazu befrage, versteht er meine Frage erst gar nicht und guckt mich verwirrt an. Man muß also immer stur und gnadenlos in das Gewühle der Kreuzungen und Kreisverkehre fahren, ohne nach links oder rechts zu blicken, und so tun, als wäre man selbst der Größte und hätte eine eingebaute Vorfahrt. Der Verkehr in Paris ist schon schlimm. Schlimmer ist er in Bangkok oder überhaupt in Thailand. Aber die Hölle ist in Beirut und in zwei, drei, vier anderen großen Städten des Libanon. (In Kairo, Delhi, Hanoi sollte man ja leider kein Auto selbst fahren. Sonst würd ich es dort auch mal probieren.) Mein Gefühl zum Autofahren im Libanon: Jonglieren mit laufenden Kettensägen könnte auch nicht gefährlicher sein. Was mir aber nicht wirklich viel ausgemacht hat. Ich kam immer heil durch.
Fast alle Verkehrsampeln sind ausgeschaltet oder manchmal sogar umgefahren und tot. Nur in Beirut und in Sidon habe ich ein paar ganz wenige, seltene Ampeln (noch) in Funktion gesehen, deren Rotlicht aber, hmm, „nicht immer beachtet wurde“. Man könnte auch einfach sagen, daß Ampeln im Libanon eher fehl am Platze sind.
Es soll Polizisten mit Laserpistolen geben. Ich selbst habe keine gesehen. Einen (wahrscheinlich defekten) Ampelblitzer hab ich in Beirut entdeckt. Das Knöllchen wird (würde) dann mit dem nächsten Kfz-Steuerbescheid im darauffolgenden Jahr bezahlt, also eher uninteressant für uns Touristen. Außerdem hat so manches Fahrzeug keine Nummernschilder. Oder gerne auch mal unsere ähnlich aussehenden abgemeldete deutsche Kennzeichen oder Überführungskennzeichen. Dann kann man erst gar keine Strafzettel bekommen. Sehr klug! Oder man hat gar keins. Besonders raffiniert. Nur ganz, ganz selten hab ich mal ein Polizeiauto gesehen, einzelne Polizisten gar nicht.
Höflichkeiten im Straßenverkehr sollte man sich unbedingt sparen! Nie machen! Lebensgefährlich! Also auf gar keinen Fall mal anhalten, um zum Beispiel die alte Oma oder Kinder über die Straße zu lassen. Die andern Autos würden ohne Abzubremsen rechts und links an Dir vorbeisausen. Das gleiche gilt an Ausfahrten an Häusern. Jeden ignorieren, der da raus will. Jeder muß selbst sehen, wie er zurechtkommt und da rauskommt.
Und noch einmal: Nachtfahrten so gut es geht vermeiden!! Unbedingt! Wirklich, Nachtfahrten im Libanon sind nicht gut! Es gibt viele völlig unbeleuchtete und geradezu unsichtbare Fahrzeuge, Autos, kleine Lkw, große Lkw, Zweiräder, Dreiräder, Personen, Tiere, die man oft nur im letzten Moment erkennt. Vor allem auch, weil entgegenkommende Fahrzeuge oft mit Fernlicht fahren. Und dann die Schlaglöcher und Bodenschwellen! Oder große schwere Betonhindernisse, gerne auch hinter Kurven! Oder Dinge, die auf der Straße rumliegen! Oder kaum gesicherte Baustellen. Nachtfahrten nix gut!!
Apropos Baustellen. Die sind auch tagsüber mit größter Voraussicht, Vorsicht und Aufmerksamkeit zu beachten, weil sie wegen der fehlenden Absicherung oft kaum zu erkennen sind.
Und noch was fällt mir ein: Die fahren einem hier wirklich gerne „in den Kofferraum“. Einen Sicherheitsabstand kennt man hier nicht. Halber Tacho. Da lachen ja die Hühner. Beziehungsweise alle Libanesen. Ein, zwei Meter reichen in der Regel. Oder weniger. Bei jeder Geschwindigkeit. Gibt wahrscheinlich auch gar keine Übersetzung dafür im Arabischen. (Aber wenn die das dürfen, dann darf ich das auch…)
Man kann (könnte) mit US-Dollar bezahlen und erhält dann das Wechselgeld in LBP (Libanesische Pfund) zurück. Besser ist es deshalb, Bargeld in Euro oder Dollar mitnehmen und bald nach Ankunft in Libanesische Pfund umtauschen. Logisch, nicht direkt im Flughafen! Dort vielleicht nur ’n bißchen was fürs Taxi in die Stadt. Apropos: Den Taxi-Fahrpreis vorher sorgfältig aushandeln!! Oder vorher ein Uber-Auto bestellen. Auch beim späteren, richtigen Geldwechsel sollte man sich vorher unbedingt über den korrekten Wechselkurs informieren und gut aufpassen. Die Geldwechsler nutzen unsere Unwissenheit gerne mal aus und verdienen sich so gerne etwas hinzu. Sind ja Araber. Notfalls woanders wechseln. Es gibt genug Geldwechsler. Und hier noch ein zusätzlicher Hinweis von mir: Die normale Währungs-Umrechnungs-App im Handy taugt im Libanon nichts. Ich mach mir nach Ankunft wegen der hohen Millionenbeträge immer eine handschriftliche Liste mit vielen infrage kommenden unterschiedlichen Beträgen und kann dann ganz leicht sehen, wie teuer etwas ist.
Banken sind immer geschlossen. Jedenfalls die Türen. Es gibt nur ATMs. Dort LBP (Libanesische Pfund) ziehen. Aktueller Nachtrag hierzu: Der ATM spuckt in der Regel jetzt sowieso nur noch LBP aus. Vorher wahlweise auch Dollar. Man hört immer öfter von erzürnten, wütenden und verzweifelten Libanesen, die Banken stürmen und mit Waffengewalt ihr eigenes Geld erpressen. Geld, das auf den Konten der Menschen liegt, diesen gehört und seit Monaten gesperrt ist. Deshalb kann da keiner mehr so einfach rein. Finanziell ist dieses Land am Ende. Aber nicht nur beim Geld. Vor allem auch politisch. Und wirtschaftlich. Es ist so schade um dieses eigentlich schöne Land.
Kreditkarten werden in der Regel nicht akzeptiert oder man wird oft und gerne mit einem kellertiefen Umrechnungskurs abgezockt. Bargeld mit EC-Karte (Girocard) abzuheben ist sehr teuer. Falls es überhaupt mal klappt. Sollte man deshalb auf gar keinen Fall tun! Mein Tipp, wie weiter oben bereits empfohlen: Dollar oder Euro in bar mitbringen und an geeigneter Stelle in Libanesische Pfund umtauschen. Vielleicht auch nach und nach bei mehreren Geldhändlern. Und vor allem immer alles cash bezahlen. Und ATMs vergessen. Und, um es noch unübersichtlicher zu machen: Manchmal kann es auch günstiger sein, in bar mit Dollar zu bezahlen
Hier noch mein Rat zu Geldumtausch und zu den ATMs in „normalen“ Ländern: Geld nie direkt im Flughafen umtauschen. Die zocken Dich mit ihren miesen Umrechnungskursen ab. Geh dort an den Geldautomaten und hebe in der Landeswährung ab. Am besten mit Deiner Kreditkarte. Wenn der Automat Dir einen Wechselkurs anbietet, z.B. „Conversion“, dann solltest Du dies ablehnen und besser die andere Option wählen, auch wenn sie erst einmal ein paar Euro zusätzlich kostet. (Und noch was: Geh nie mit einem Typ mit, der Dich am Flughafen abfängt, um Dir ein angeblich preiswertes Taxi anzubieten. Viel zu teuer! Such lieber ein Schild, auf dem ein paar Ziele mit Preisen verzeichnet sind. Und achte auf das Taximeter!)
Hier ein Link mit ganz guten Tipps: Geld abheben im Ausland
Im Libanon herrscht zurzeit die zweithöchste Inflationsrate weltweit, Venezuela ist Nummer Eins, dazu eine Rezession, die laut World Food Programme (WFP) weltweit zu den drei schwersten Wirtschaftskrisen gehört. Und dazu auch noch eine nach Covid-19 immer mehr umsichgreifende Cholera.
Ja, alles in allem, im Libanon als Neuling bei Gelddingen nicht über den Tisch gezogen zu werden, bedarf tatsächlich einiger Vorsicht und ständiger Aufmerksamkeit. Also wie beim Autofahren dort. Oder beim Herumspazieren.
Die Stromversorgung ist nach wie vor katastrophal schlecht. Außer in Beirut und ein paar großen Städten oft nur morgens und abends zwei Stunden. Es sei denn, die Hotels verfügen über einen starken Generator – und genug Treibstoff dafür. Handy-Akku aufladen war deshalb so manches Mal schwierig, zumal die USB-Steckdose im Mini unterwegs nur ganz wenig „Saft“ hergab. Meine Powerbank hatte ich wegen der Gewichtsersparnis zu Hause gelassen.
Der Libanon ist klein. Er soll ungefähr viermal so groß wie die Schweiz sein, siebenmal so groß wie Österreich, und etwa halb so groß wie Hessen. (Ohne Gewähr, hab ich so verschiedenen Quellen des Internets entnommen.)
Mit Essen und Trinken kam ich sehr gut zurecht. Ich esse ja gerne allermeistens vegetarisch. Da wurde ich dann oft verwundert angesehen. Aber es wurde natürlich akzeptiert. Wasser aus dem Hahn fürs Zähneputzen war auch immer okay und ohne irgendwelche Nebenwirkungen bei mir. Im Gegensatz zu Thailand hatte ich im Libanon nie Durchfall.
Es stimmt schon, der Libanon ist etwas schwierig und nicht ganz ungefährlich. Das Land ist nix für Hasen. Schon gar nicht für Angsthasen. Trotzdem war es wieder eine tolle Reise. Die nächste Libanonreise ist natürlich schon in Vorbereitung. Denn ich schätze den Libanon inzwischen. Sehr.
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Nach dem damaligen umfangreichen Aussortieren vor ein paar Jahren wurde mir erstmals bewusst, wieviel unnötigen Ballast ich mein halbes Leben auf Reisen mit mir herumgeschleppt hatte. Als erfahrener Traveller reicht mir seitdem meine alte lederne Lieblings-Reisetasche oder ein kleiner Rollenkoffer. Tasche oder Koffer kann ich ganz leicht als Handgepäck in den Flieger reinnehmen. Damit bin ich in vieler Hinsicht unabhängig. Frei wie ein Vögelchen und autark wie ein Besitzloser. Aber sowas von. Und muß endlich keine schwere Taschen/Koffer mehr rumrollern oder rumschleppen oder ins Auto wuchten oder rausholen – und mir den Rücken damit kaputtmachen.
Nachdem Du von Deiner ersten Reise mit leichtem Gepäck zurück bist, wirst Du Dich auch fragen, warum Du es nicht schon ganz viel eher so gehandhabt hast! (Und wie einfach das Räumen des Hotelzimmers plötzlich geworden ist…)
Hier meine wichtigsten Thesen:
Was sollte man beachten, wenn man alleine auf Reisen geht?
Die Leichtigkeit des Seins und des Reisens kann so einfach sein!
Hier kommen ein paar von mir langzeitmäßig und ultimativ erprobte und bewährte Tipps.
Der absolute Fehler Nr. 1, den fast alle Reisende machen, ist, viel zu viel Klamotten mitzunehmen! Ich hab oft unbenutzte Anziehsachen wieder heimgebracht. Und die ganze Zeit mit mir rumgeschleppt!
Fehler 2: Es gibt eine Million „wichtiger“ Reisegadgets, die Du mitnehmen kannst. Du brauchst nichts von dem ganzen Quatsch! Nichts! Niente! Absolutamente nada! Auch kein Tablet. Schon gar keinen Laptop. Glaub es mir! Dein Handy genügt. Für alles!
Da ich nur noch in warme Länder reise, lautet mein Lieblingsspruch beim Packen:
Ich packe meinen Koffer und nehme nicht viel mit!!
Nämlich: Vier Kurzarmhemden und vier Unterhosen. Zwei weiße T-Shirts. Dreiviertel-Jeans. Hoodie oder Pulli. (Nach Möglichkeit alles leicht zu waschen und schnelltrocknend.) Regenjacke. Badelatschen und Badehose. Zahnbürste, Zahncreme, Nassrasierer, Kamm und Bürste. (Auf elektrischen Rasierapparat und weitere „Körperpflege-Sachen“ kann ich als Mann und langjähriger Reise-Motorradfahrer die ersten vierzehn Tage leicht verzichten.) Und als letztes, wichtig, mein zusammenquetschbarer Sonnenhut. (Und ein paar freundliche Zigarren. Die dürfen natürlich auch mit, ein bißchen Freude muß schließlich sein und die wiegen ja auch so gut wie nix.) Und zu guter Letzt noch ein paar persönlich unabdingbare Winzigkeiten. – Aber Vorsicht, übertreib es jetzt nicht gleich, z.B. Griff der Zahnbürste absägen oder Unterhosen weglassen, nur um das letzte Gramm zu sparen. Du bist kein Extrem-Wanderer.
Wenn ich dann wirklich unterwegs mal etwas brauchen sollte, was ich nicht dabei habe, kauf ich es mir einfach. Zum Beispiel Sonnenschutz-Creme; die verschenke ich dann immer zum Schluß.
Hab ich fast vergessen: Du brauchst noch eine Handvoll Socken. Auf gar keinen Fall normallange Socken, noch dazu in weiß!! Mach’s nicht! Du bist weder Arzt noch willst Du auf Deiner Reise Tennisspielen. Und lass Deine Golfsocken mit den vielen Löchern zuhause. Du willst Dich doch nicht blamieren! Stinknormale einfache Kurzsocken oder Sneakersocken müssen es sein! Unbedingt! Die machen weder vom Umfang noch vom Gewicht her Probleme. Ich persönlich trage in der Hitze manchmal ganz gern Socken, oft auch nicht, je nach meinem persönlichen Wohlgefühl. Und ob es heute wieder viele Tempel geben wird.
Denn Du mußt in Buddha-Ländern vor jedem Tempel die Schuhe ausziehen. Dann bist Du dankbar, wenn Du Socken anhast oder in der Hosentasche dabei hast. Gilt auch für viele kleine Geschäfte dort. Massageshops natürlich auch. Wenn Du vor einem Laden Schuhe siehst, mußt Du Deine dazustellen. Und das gilt halt für alle buddhistischen Länder die ich kenne. Malaysia, Laos, Kambodscha oder auch Hinduländer wie Indien, Sri Lanka usw. Nur nicht für Myanmar. Da mußt Du beim Betreten eines jeden Tempels auch noch oft die Socken ausziehen! (Mein Rat: Etwas später hinter dem Eingang gleich wieder anziehen.) Und Sandalen fürs leichte Schuheausziehen und wieder reinschlüpfen hab ich ja sowieso schon immer auf Reisen an. (Und bitte keine Angst, die werden dort nicht geklaut.)
Zusätzlich hab ich ja auch noch die Sachen dabei, die ich sowieso für die Hin- und Rückreise anhabe. Das genügt und ist manchmal immer noch zu viel.
Ich kenne Deinen nächsten Einwand: Universal-Steckdosen-Adapter! (Ein schwieriges Thema. Ich hab ihn bisher nur in den USA benötigt.) Ein solcher könnte tatsächlich für ein paar Länder dazugehören. Ich habe ihn aber wie gesagt schon lange nicht mehr benötigt und schon vor vielen Jahren verschenkt. Kannst Du also getrost auch zuhause lassen. Viel zu schwer und/oder viel zu groß. Is‘ nur was für ängstliche (übervorsichtige?, weibliche?) Reisende. Wenn Du ihn am Ende wirklich mal brauchen solltest, gibt man ihn Dir meistens gerne im Hotel. Oder Du kaufst ihn Dir halt.
Außerdem brauchst du Dein Ladekabel. (Life Hack: Wer auch noch den Ladestecker zuhause lassen will, kann einfach den USB-Port am TV im Hotelzimmer nutzen.)
Dazu, logisch, Paß, hiesiger und internationaler Führerschein, Girocard (hieß früher ec-Karte) und Kreditkarte(n) mit möglichst hohem verfügbarem Kreditrahmen. Für Notfälle! Denn Anwälte, Ärzte und Krankenhäuser im Ausland sind oft extrem teuer. Von allem noch zusätzlich eine Fotokopie mitnehmen. Wer will, kann sicherheitshalber von alledem auch noch Fotos im Handy oder in der Cloud speichern. (Und für extra-vorsichtige Menschen, die alles übertreiben müssen: Alle Fotos auch noch als E-Mail an sich selbst senden. Aber solche Leute werden wohl kaum mit extrawenig Gepäck reisen…)
Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport hast Du, ohne brauchst Du gar nicht erst loszufahren. Dazu etwas Cash in Euros und Dollars, in kleineren Scheinen. Gut ist auch, etwas Landeswährung in bar vom letzten Besuch des Landes dabei zu haben. Dann kannst Du Taxi, SIM-Karte, Autobahnmaut und was weiß ich alles kurz nach der Ankunft leicht bezahlen und kannst Dir für den großen Geldumtausch etwas mehr Zeit lassen. Wenn ich dann später günstig wechseln kann, dann mach ich es auch schonmal. Am Flughafen ist Geldwechseln einfach zu teuer, wenn Du Dich dort nicht auskennst.
In Thailand (und in anderen „ordentlichen Ländern“) ziehe ich mir aber am liebsten Cash am Geldautomat nach Bedarf. Das ist zwar oft etwas teurer als mitgebrachtes Bargeld umzutauschen, aber ich muß dann nicht mehr so scharf drauf aufpassen. Und etwas Bargeld hab ich ja wie gesagt immer dabei.
In den Libanon nehme ich dagegen ausreichend Bargeld für die komplette Reise mit, auch wenn ich es dann dauernd bewachen muß. Das geht dort gar nicht anders. Aber das ist ein Extrathema, in dieses Land reist man ja eigentlich nicht.
Und, ich kenne natürlich sämtliche Unterbringungsmöglichkeiten für Bargeld, zum Umhängen, zum Umschnallen, im Gürtel, in abschließbaren Reisesafes und was weiß ich alles. Hab ich echt alles probiert. Wurde mir immer unbequemer. Deshalb zieh ich es mir inzwischen lieber und nach ein bißchen Übung kriegt man es meistens ganz einfach aus dem ATM. Tresore im Hotelzimmer sind im Übrigen von jedem Kind ganz leicht zu öffnen; denen trau ich schon gar nicht mehr und verstecke wichtige Sachen oft lieber im Zimmer. Oder gebe sie tatsächlich in den großen Hoteltresor. Unbedingt später beim Auschecken dran denken!!!
Wenn Du mehr Krimskrams mitnimmst, wirst Du es bereuen. Früher oder später. – Oder andauernd, von der ersten Sekunde an.
Und wenn Du Deine Klamotten packst, roll sie! Roll einfach alles zusammen. Es ist erstaunlich, wieviel Platz Du dadurch sparst. Wirklich und wahrhaftig! (Es stimmt tatsächlich. Is‘ echt kein Unsinn! Ich konnte und wollte es früher auch nie glauben und hielt es lange für unnötigen Quatsch.)
Und noch ein ganz wichtiger Punkt: Weniger Gewicht spart Kerosin und somit CO2. Dann reist Du umweltfreundlich und nachhaltig und damit klimaschonend.
Zum Schluß noch ein letzter Reise-Life Hack: Wenn es mir unter der Zudecke im Hotel zu heiß wird, was oft vorkommt, nehm‘ ich einfach die Bettdecke raus und decke mich mit dem leeren Bettbezug zu.
Und noch ein allerletzter: Ich bin ja ziemlich unempfindlich, aber für die TV-Fernbedienung hab ich immer ein, zwei Klarsichttüten dabei. Das eklige Teil in die Tüte und schon ist alles „keimfrei“. (Is‘ in diesem Kapitel eigentlich Off-Topic. Sorry.)
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Hinweis:
Sämtliche zum Zeitpunkt der Reise geltenden Corona-Regeln wurden eingehalten. Und mehr.
Hier etwas in eigener Sache:
Ich wurde schon ein paarmal gefragt, warum ich in letzter Zeit so wenig neue Reiseberichte schreibe. Es lag natürlich zunächst einmal an der großen Pandemie. Da durfte man kaum reisen. Und dann besonders daran, daß meine Frau in der Zeit danach ganz gerne mit mir verreist ist. Früher blieb sie lieber zuhause und ich konnte/durfte zwanzig Jahre lang meine Fernreisen alleine machen. Jetzt haben wir öfters Kurzreisen übers Wochenende oder auch mal für ’ne Woche gemacht. Darüber gibt es natürlich nichts zu schreiben.
Libanon und Thailand hatte ich für 2023 in Planung. Aber jetzt, wo ich plötzlich alleine bin, werde ich wohl gar nicht mehr auf Reisen geh’n. Und „Baby“ alleine lassen, wäre ja auch nicht so gut – für uns beide. („Baby“ ist mein liebes Frenchie-Mädchen und überhaupt das Einzige, was ich noch habe.)
Aktueller Nachtrag:
Seit Anfang Oktober 2022 haben sich im Libanon bereits mehrere hundert Menschen mit dem Bakterium Vibrio cholerae infiziert, das zu lebensbedrohlichen Durchfällen führen kann. Über zwanzig Menschen sind inzwischen gestorben. Hinzu kommen mit Stand Ende Oktober 2022 weitere rund tausend unbestätigte weitere Verdachtsfälle. Es heißt, daß die ersten Infektionen bei syrischen Flüchtlingen in den überlasteten Lagern im Norden aufgetaucht sind, die sich dann rasch im Land weiterverbreitet haben. Der Libanon bleibt weiter risikoreich.
Achtung, Realsatire:
26.03.2023: Die TAZ berichtet jetzt auch offiziell, was mir meine Freunde aus dem Libanon bereits mitgeteilt haben, ich ihnen aber nicht glauben wollte: „Ministerpräsident Nadschib Mikati will etwas länger in der Winterzeit leben. Deshalb erklärte er am Freitag, 24.03.2023, die Umstellung auf die Sommerzeit, die in der Nacht auf Sonntag erfolgen sollte, um einen Monat zu verschieben. Einen Grund nannte er nicht.“ Dadurch können die Moslemleute ihr Fasten während des Ramadans eine Stunde eher beenden. (Einschub von mir: Soweit ich weiß, richtet dich das Fastenbrechen doch überall nach dem Sonnenuntergang und nicht nach einer Uhrzeit…) Und so gibt es jetzt im Libanon zwei verschiedene Uhrzeiten, einmal die internationale und dann zusätzlich die amtliche muslimische Zeit, mit all den unzähligen Komplikationen. Dies ist weltweit einmalig! Und weltweit einmalig bekloppt!
Ein paar Tage später dann die erlösende Nachricht: „Der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident revidiert seine Entscheidung, die Zeitumstellung in den April zu verschieben. Ab Mittwochnacht soll die internationale Sommerzeit gelten.“
Noch mehr über den Libanon?
Wer mehr Informationen über den Libanon lesen will, dem empfehle ich mit bestem Gewissen diese private und werbefreie Website
Die Seite wird von der Deutsch-Libanesin Sabine M. El-Helou und einem Partner betrieben und bietet viel Wissen und Information über das Land.
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Ich liebe den Libanon und der Libanon liebt mich
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>Libanon 3<
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Dieser Reisebericht sollte nur von Menschen gelesen werden, die Deutsch sprechen
Ja, okay, hab’s eingesehen und letztlich nachgegeben. Ich versuche, mich jetzt meistens nach der neuen Rechtschreibung zu richten. Das ständige Gemecker der Rechtschreibprüfung ging mir langsam immer mehr auf die Eier. Und ganz abstellen wollte ich die jetzt ooch nich. Also hab ich nachgegeben.