Paris mit dem Reisebus (2023)

 

 

 

 

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Nach Paris mit dem Reisebus

 

 

Eine kurze Geschichte unserer Fahrt

in die Stadt der Liebe

 

 

Reims, Provins, Paris

 

 ♪  ♫  ♪    I’m singin‘ in the rain…     ♪ ♫ ♬

 

November 2023

Letztes Update 05.12.2023

 

Wilfried Virmond

 

 

 

Einleitung

Das Leben ist zu kurz, um kurze Kurzreisen zu machen. Jedenfalls war das bisher meine Einstellung. Aber man sollte sich trotz Älterwerdens anpassen können. Deshalb mach ich jetzt schon meine zweite Kurzreise. Okay, man muss flexibel sein.

In meinem Leben war ich bestimmt fünfzehn, zwanzig Mal in Paris. Unter anderem auch ganz zufällig im Mai 1968, als dort gerade die Studentenrevolution begann. Den Leuten ging es damals um die hohe Arbeitslosigkeit, um den Vietnamkrieg, um die damit verbundene Friedensbewegung, um den Prager Frühling und überhaupt um mehr Demokratisierung und Abrüstung. Das war damals so richtig aufregend, ich war ja auch im Studentenalter. Es gab überall in der Stadt Barrikaden, viele Geschäfte waren geschlossen und überhaupt war sehr viel Unruhe zu spüren. Von der Polizei ganz zu schweigen; die war’n echt an jeder Ecke.

Übrigens, am 13. August 1961 befand ich mich auch zufällig in West-Berlin. Damals empfand ich eine ähnliche unsichtbare Aufgeregtheit unter den Menschen. Ich erinnere mich ziemlich deutlich.

Heute ist alles anders. Dieses Mal wird es wohl wieder ein eher ruhiger Besuch einer liebenswerten Stadt werden. Gleichzeitig wird es möglicherweise meine letzte Reise in diese schöne Stadt sein. Meine Lebensuhr tickt. Immer schneller.

Ich liebe Austern. Deshalb ist mein Plan, endlich mal Französische zu bekommen. Es gibt ja so viele verschiedene Austern, atlantische, pazifische, europäische, asiatische, australische und noch viele mehr. Nicht zu vergessen: Die Wiener Auster. Ich mag sie alle. Deshalb will ich bei einer solch guten Gelegenheit unbedingt mal ein paar Französische probieren.

Und im Übrigen will ich mich ein Fitzelchen erholen und ein bisschen ausspannen und endlich mal wieder was anderes sehen. Früher schien mir die Sonne aus dem Hintern. Früher war ich der, der immer lacht. Früher war das Leben schön. Jetzt leider nicht mehr. Jetzt brauch ich endlich mal was zum Ablenken. Jetzt muss ich mal raus.

 

 

Reisebericht

 

Donnerstag, 2. November 2023

Morgens um 5:45 Uhr fährt ein Taxi bei mir vor. Es ist stockdunkel und regnet heftig. Meinen Fahrer Dennis stört das viele Wasser auf der Straße aber eher nicht; die Dunkelheit schon gar nicht. Er brettert voll Stoff über die Schnellstraße als wäre es trocken und sonnig. Und hundert Teufel hinter ihm her.

Ob das Wetter so bleibt? Regen und Wind die ganze Zeit? Ob sich die kleine Überschrift oben bewahrheiten wird? Singin‘ in the rain? Wir werden es bald wissen.

Dennis setzt mich schließlich und fast wider Erwarten doch noch wohlbehalten und unverletzt am vorgegebenen Treffpunkt Nahetaldreieck ab. Mein Bus ist schon da und wartet auf mich. Rasch ist meine Reisetasche verstaut, ich steige ein und ab geht die Post. Die nächsten vier Tage wird der Bus unsere Reisegruppe durch die Gegend kutschieren. Diesmal sitze ich ziemlich weit hinten, vorletzte Reihe. Wie erwartet, alles ältere Leute und auch ein paar Silberrücken, alte Leute wie ich; meistens sind es Paare. Weil es diesmal ein Premiumbus ist, sind die Abstände zwischen den Reihen ziemlich groß und besonders bequem. Neunundzwanzig von dreißig Sitzen sind besetzt. Lehnen weit verstellbar; überall Stromanschluss. Vor jeder Sitzbank eine Ablagefläche, notfalls auch für die Füße.

Ich bin im Auftrag der Freude unterwegs. Also wie Kindergeburtstag auf dem Ponyhof. Nur besser! Viel besser! Ganz viel besser. Hoffentlich. Mal sehen…

Unser Wetter?

Meldung heute Morgen im Radio und auf „tageschau.de“ vom 02.11.2023: Wegen des Orkantiefs „Ciarán“ sind in Frankreich mehr als eine Million Haushalte ohne Strom, mindestens ein Mensch kam ums Leben…

Also genau heute Nacht und Morgen. Der Orkan soll mit über 200 km/h über Wasser und Küste fegen. Es soll bis zu zwanzig Meter hohe Wellen geben. Und es soll der stärkste/schlimmste Orkan seit über hundert Jahren bzw. „seit Beginn der Aufzeichnungen“ sein. Und später hört man von mindestens sieben toten Menschen. Sogar das fette Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 3“ kam in leichte Schwierigkeiten.

Der Orkan stört uns dann letztlich aber kaum, nur, dass wir uns wegen des heftigen Gegenwinds deutlich verspäten und deshalb kein Mittagessen bekommen. Und, um es gleich vorwegzunehmen und zu spoilern, es bleibt alle vier Tage kühl, windig und regnerisch – mit Aussicht auf Aufheiterungen. Oft wird es sogar mal sonnig werden. Insgesamt also deutlich weniger unangenehm als vorher von mir befürchtet. (Naja, wenn Engel reisen…)

Unterwegs haken wir noch ein paar weitere Abholstationen ab, die letzte ist Wittlich, und dann geht’s endlich auf der Autobahn durch die Eifel über Trier und Luxemburg und weiter an Metz vorbei zu unserem ersten Etappenziel in Reims.

Mir fällt unterwegs auf, dass es in Luxemburg und vor allem später in Frankreich kaum Windräder gibt. Was für eine Wohltat für die Augen. Ein paar wenige gab es vorhin mal; ihre Flügel standen wegen des Sturms still. Dafür sind wir aber auch ziemlich dicht an Cattenom vorbeigefahren und konnten dort die bedrohlichen Kühltürme sehen.

Und noch etwas fällt mir auf auf: In Frankreich öffnet sich die Landschaft, und der Horizont wird deutlich nach hinten verschoben. Hier hat man sehr viel mehr Luft zum Atmen. Die Felder sind riesig; nicht so klein/klein wie bei uns.

Mittags erreichen wir Reims. Erster Tagesordnungspunkt: Besichtigung der beeindruckenden Kathedrale Notre-Dame. Wir müssen uns aufteilen; jede Hälfte unserer Gruppe erhält einen Reiseleiter m/w.

Eine kurze Stadtbesichtigung rund um die Kathedrale folgt.

Louis XV

Fontaine Subé. Denkmal zu Ehren der Krankenschwestern des Krieges von 1914 bis 1918.

Dann Besichtigung der G.H.Mumm Champagner-Kellerei. Logisch, dass wir alle nach Abschluss der Führung ein (oder zwei) Gläschen angeboten bekommen. Für mich ist Champagner oder Sekt aber eher nix, is‘ mir alles zu herb. Vor allem, wenn es sich um „brut“ und „extrabrut“ wie hier handelt. Da zieh’n sich bei mir die Backen zusammen. Alle vier. Und nicht nur die. Und die süßen Sorten machen ja nur Kopfweh…

In Reims und Umgebung sitzen im Übrigen viele bekannte Champagner-Hersteller: Pommery, Taittinger, Roederer, Heidsieck, Krug und viele andere bekannte Namen, die man sonst kennt. Und noch viel mehr, die ich nicht kenne.

Hier in Reims ist auch unsere erste Übernachtung. Deshalb geht’s nach der Mumm-Besichtigung ein paar Straßen weiter zu unserem Hotel.

Nach der Zimmerverteilung und einer kleinen Ausruhpause spazieren wir alle zu Fuß in ein nahegelegenes edles Restaurant mit wunderbarem altfranzösischen Ambiente. Hier gibt’s noch richtige Kellner und sogar einen Maître d’hôtel (Oberkellner). Zum Dreigänge-Menu bekommen alle Champagner. Was sonst. Nur ick nich. Ick bestell mir lieber was Blondes. ’n blondes Bier. Und weil die so klein sind, noch eins. Und weil die ganz gut schmecken, noch eins…

Fühle mich echt gut. So würde sich sicher auch Gott in Frankreich fühlen.

Himmlischer Plafond im Restaurant

 

Freitag, 3. November 2023

Am Morgen besuchen wir eine kleine Champagnerkellerei in Hautvillers. Hm, ja, vormittags! Also, so direkt nach dem Frühstück bräuchte ich die Plörre, äh, sorry, den Schampus jetz‘ schonmal gar nich‘. Ich bin da etwas altmodisch: Alkohol erst nach 17 Uhr. Ortszeit, nicht irgendwo auf der Welt…!

„Route touristique de Champagne“ = Touristische Route durch die Champagne

Ick loof lieber draußen ’n bissken rum…

Die drei hier kredenzten Champagner sind mindestens genauso trocken wie die gestrigen, also wieder nix für Papa. Ich lauf lieber draußen etwas rum. Naja, bin ja auch nur ganz einfach gestrickt. „Gras“ gibt mir ja ooch nix. Ick werd den Hype um diese Sachen wohl nie verstehen.

Youtube: Song „Drogen nehmen und rumfahr’n…“       

Einer meiner Lieblingssongs! Aber nicht nachmachen!!!! Und einen herzlichen Gruß nach oben zu Dir, lieber Olli (Olifr M. Guz).

Und noch ein, diesmal vernünftiger Hinweis: Hier im Dorf ist der berühmte Mönch Dom Pérignon gestorben.

Wikipedia: …Dom Pérignon entwickelte die Méthode champenoise, ein Verfahren der Flaschengärung zur Herstellung von Schaumwein; er hat sie aber nach heute herrschender Ansicht nicht erfunden. Nach ihm ist die Champagnermarke Dom Pérignon von Moët & Chandon benannt…

Wen es interessiert: Im Netz gibt es zu ihm viel Infos.

Lebensgroße Statue von Dom Pérignon

Und jetzt geht es endlich auf den angekündigten kleinen Straßen durch die Champagne weiter Richtung Paris. Es ist Herbst. Die Sonne scheint schon schön und blendet manchmal. Die Welt hinter mir wird klein. Die Landschaft neben mir fliegt vorbei. Und das Ziel vor mir ist wie für mich gemacht.

Unterwegs kann ich die Farben der bunten Bäume bzw. deren Herbstlaub genießen. Überall orangebraune bunte Blätter. Die Welt ist schön! Det hab ick mal wieder jebraucht! Fühle mich wohl. Sauwohl.

Durch Épernay und Montmirail fahren wir zu unserem nächsten Zwischenziel Provins.

Provins? Noch nie von gehört. Dabei ist das hier ein relativ berühmter mittelalterlicher Ort und damals eine der berühmtesten Städte des Landes. Und eine der wichtigsten Handelsstädte Frankreichs. Schwere Bildungslücke. Naja, wer will, lernt jeden Tag hinzu.

In einem wunderschönen Restaurant bekommen wir mittags erneut ein dreigängiges Menu.

Links Hôtel de la Croix Blanche in Provins

Ancien Hôtel de Vauluisant in Provins

Wohlgestärkt fährt uns unser Bus nach dem Déjeuner (Mittagessen) den Berg hinauf zur Oberstadt und wir können mit Hilfe eines Führers besichtigen:

    • Die Stadtmauern und befestigten Stadttore (ca. 1200 Meter lang)
    • Den Tour César
    • Die Stiftskirche Église Saint-Quiriace
    • Die Grange aux Dîmes (Zehntscheune), heute ein Museum
    • Den Place du Châtel, ein großer rechteckiger Marktplatz

allesamt aus dem 12. Jahrhundert, also romanisch

Provins wurde als Ville d’art et d’histoire“ (Stadt der Kunst und Geschichte) eingestuft und steht seit 2001 auf der UNESCO-Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit.

Stiftskirche Collégiale Saint-Quiriace

Tour César

Grange aux Dîmes (Zehntscheune)

Die mittelalterlichen Gänge unter der Altstadt spielen eine Rolle in Umberto Ecos Roman „Das Foucaultsche Pendel“.

Wer mehr zu Provins wissen möchte:  Wikipedia Provins

Danach haben wir noch ca. achtzig Kilometer bis nach Paris, jetzt aber wieder auf eher breiten Straßen und schließlich auf der Autobahn.

Abendessen und Übernachtung in einem Hotel an der Pte. St. Quen (Porte de Saint Quentin).

Kleines Zimmer – nur für Kaninchen…

Blick aus meinem Zimmer vom Balkon aus auf die Straße

Nachts wird es kalt. Saukalt. Ick friere! Die Heizung ist aus! Sie ist nicht nur aus, sie ist tot! Nach einigem Hin und Her muss ich mit Sack und Pack in ein anderes Zimmer umziehen. Ja, doof. Und umständlich. Beim Duschen morgens wäre es mir sonst echt zu kalt. Bin schon grad noch genug erkältet; die Reste wollen einfach nicht verschwinden.

Naja, es ist halt ein, hm, sehr einfaches Hotel. Woran erkenn ich das? Vor allem schonmal daran, dass es im Bad gar kein Bidet gibt. Geht ja gar nicht in Frankreich. Dazu passt auch, dass fast sämtliche Mitarbeiter im Hotel eine, hm, dunkle Hautfarbe haben. Wobei ich natürlich nichts gegen Neger sagen möchte. Sind ja auch Menschen.

Das neue Zimmer ist noch kleiner als das Zimmer vorher. Jetzt nur noch für zwei Goldhamster geeignet. Balkon gibt’s jetzt keinen mehr. Und Fenster kann ich auch nicht mehr öffnen. Bin halt Einzelreisender. Da bekommt man ja fast immer die einfachsten Zimmer…

 

Samstag, 4. November 2023

Nach dem Frühstück erstmal eine Stadtrundfahrt mit einer Stadtführerin. Es regnet.

Trocadéro

Hotel des Invalides – Invalidendom. (Korrekt: Cathédrale Saint-Louis des Invalides) Hier befinden sich die Gebeine Napoleons.

Petit Palais

Obélisque de Louxor (Der in Luxor geklaute Obelisk)

Brunnen am Place de la Concorde

L’Hôtel de la Marine

Hotel Ritz auf dem Place Vendom

Dieses und folgende 6 Fotos: Louvre

Diese ewiglangen Schlangen der Besucher sind überall in der Stadt zu sehen.

Hinter mir Louvre. Vor mir Église Saint-Germain-l’Auxerrois

Conciergerie. Ehemaliges Gefängnis, heute Justizpalast

Gegen 13 Uhr wechseln wir alle vom Bus auf ein Ausflugsboot und wir können uns die Stadt von der Seine aus ansehen. Wollte ich schon immer, allein es hat halt nie geklappt. Der Regen hat inzwischen aufgehört. Der Himmel bläut sich langsam und Madame le Soleil, Frau Sonne, kommt gerade rechtzeitig raus. Super!

Schade, Notre Dame ist wegen der umfangreichen Bauarbeiten hermetisch von Bauzäunen umschlossen.

Schade, hatte das Amphicar zu spät gesehen…

Tage und Uhrzeit bis zum Beginn der Olympischen Spiele 2024

Nach der Bootsfahrt setzt uns unser Bus in der Nähe der Oper ab und wir können nach Herzenslust etwas herumbummeln. Mein Plan war und ist, unbedingt ein paar Austern in Paris zu genießen und das gelingt mir dann auch im berühmten Kaufhaus Galeries Lafayette, zusammen mit einem Glas guten Weißweins. Dazu knuspriges Baguette und köstliche Butter. Passt! Und der Ober ist einem deutschen Gast gegenüber auch nicht zu hochnäsig. Schon allein für die Huîtres (franz. „Auster“) hat sich meine Reise gelohnt! Echt cool! Sauschweinecool!

Befriedigt!

Wikipedia: Galeries Lafayette

Danach geht’s für eine kurze Ruhepause zurück zum Hotel. Nach den kleinen Aufregungen des Tages können wir jetzt alle erstmal etwas abchillen.

Opéra

Palais du Trocadéro im Hintergrund

Kaufhaus Printems

Abends bringt uns dann der Bus nach Montmartre. Mit der Funiculaire fahren wir hinauf, laufen ein paar Schritte an der Place du Tertre entlang in ein wundervolles Restaurant zum Dîner (Abendessen). Wie immer auf unserer Fahrt: Drei-Gänge-Menu. Und dazu Wein in allen drei Farben. Leider alle drei zu süß.

Diesmal gibt es auch noch Musik dazu, der Chef gibt selbst und höchstpersönlich viele bekannte Musikstücke am Klavier zum Besten. Das Restaurant stammt aus dem 16. Jahrhundert und viele berühmte Künstler sollen hier schon Gast gewesen sein. Jetzt kommen allerdings hauptsächlich nur noch Gruppen her…

Es nieselt. Aber wenn man schonmal hier oben ist, und die Pforten um 21 Uhr noch geöffnet sind, (ich glaub bis 22:30 Uhr), besucht man natürlich auch noch die Basilika Sacré-Cœur. Das ist ein absolutes Muss!! Es gibt ja reichlich viele schöne Kirchen, Dome und Kathedralen auf der Welt, Sacré-Cœur ist aber eine der schönsten!!! (Das Taj Mahal ist zwar anders, aber trotzdem für mich mindestens ebenso unfassbar wunderschön, berührend und herzergreifend.)

Wikipedia: Sacré-Coeur

Ein kleiner Hinweis: Hinterher, zuhause, lese ich, dass man für sechs Euro auch die Kuppel von Sacré-Cœur besuchen kann. Was muss das für ein Ausblick sein! Muss ich unbedingt noch nachholen, vielleicht mach ich die Tour ja nächstes Jahr doch nochmal…

Ein wundervoller Tag! Fühle mich großartig. Gott liebt mich.

 

Sonntag, 5. November 2023

Heute ist letzter Tag. Unser Busfahrer bringt uns nach dem Frühstück zum Arc de Triomphe und setzt uns hier ab. Jeder macht, was er möchte. Ich laufe erst mal rüber zum Triumphbogen und dann auf der Champs-Élysées die zwei Kilometer runter zur Place de la Concorde mit dem Obelix, äh, mit dem Obelisken. Und natürlich zurück. Insgesamt siebentausendfünfhundert Schritte.

Diese ulkig aussehenden kleinen Busse wuseln überall im Stadtgebiet herum

Wikipedia: Arc de Triomphe de l’Etoile

Wikipedia: Avenue des Champs Elisees

Tja, und dann geht’s heim. Wir fahren nochmal durch die Stadt und an der Seine entlang und dann über die Autobahn, an Reims, Metz und Luxemburg vorbei zu den gleichen Abhol- bzw. jetzt Absetzorten wie zu Beginn unserer Reise und schließlich zum Nahetaldreieck, von wo aus mich ein Taxi nachhause bringt. Gegen einundzwanzig Uhr bin ich heil und wohlbehalten zurück zu Hause.

Eine angenehme und meistens sehr gut organisierte Busreise. Keine größeren Staus gehabt. Aber, Kindergeburtstag auf dem Ponyhof war’s dann letztlich nicht, dazu war es mir einfach zu kalt. Mir ham ja auch November. Temperaturen tagsüber zwischen acht und zwölf Grad. Meistens trüb oder regnerisch, manchmal gab’s auch mal Sonne. Nur die abklingenden Nachwirkungen meiner kürzlich überstandenen lästigen Erkältung quälten mich noch immer. Zu allem anderen Übel.

Ein Wunder, dass uns der Orkan kaum betroffen hat. Eher „Calm after the storm…“ (Einer meiner Lieblingssongs.)

The Common Linnets, Calm After The Storm – Live

Also insgesamt eine supercoole Reise. Es gab mal wieder viele unvergessliche Momente auf der Fahrt. Und ein paar neue, inzwischen sehr geschätzte Freunde hab ich auch kennengelernt.

Eine Busreise ohne Probleme. Also alles gut. Im Dezember geht’s wieder ins Warme, nach Thailand. Is‘ ja logisch!

 

 

Fotokapitel

Johanna von Orléans

Is‘ wahrscheinlich ein Edel-Restaurant…

Oh, là, là, quelle surprise…

…das nenn‘ ich mal nett…

Die Neger. Sie verkaufen Regenschirme und Eifeltürme. Einfach überall…

Maison de l’UNESCO in Paris, Hauptsitz der UNESCO, ist ein Architekturdenkmal der 1950er-Jahre

Pont de la Concorde und hinten Assemblée Nationale, Versammlungsort der Nationalversammlung Frankreichs

Place Vendôme. „Wave“, eine monumentale Skulptur, von Urs Fischer.

Ewiger Riesenstau vor einer Patisserie

Hier vor dem Laden ist von morgens bis abends Stau. Ich hab deshalb etwas gegoogelt. Der Laden heißt „Cédric Grolet“. www.feinschmecker.de schreibt dazu: König der Kuchen, Cédric Grolet. Viel Farbe und noch mehr Fantasie. Mit seinen originellen Desserts ist Cédric Grolet zum Star aufgestiegen. Ein Erneuerer französischer Patisserie-Kunst, der sich seine unbekümmerte Bodenständigkeit erhalten hat…  https://cedric-grolet.com/en/

Avenue des Champs-Èlysées No. 101 = Louis Vuitton

Briefing des Personals vor dem sonntäglichen Ansturm bei Lacoste

 

 

Hier noch ein paar Bemerkungen zur Reise

Der Eiffelturm war bis etwa 1930 das höchste Gebäude der Welt.

Liebesschlösser an Brückengeländern gibt es auf der ganzen Welt. In Paris wurde dafür vor allem der/die „Pont des Arts“ ausgewählt, eine Fußgängerbrücke, die südlich des Louvre über die Seine führt. Die romantische Eisenkonstruktion ist in ihrer ursprünglichen Version fast neunzig Jahre älter als der Eiffelturm. Sie bietet einen herrlichen Blick auf die „Île de la Cité“ und den Louvre. Im Juni 2014 soll das Gewicht der unzähligen Schlösser zum Einsturz großer Teile der Brücke geführt haben, deswegen gibt es hier keine mehr.

Die Gefahr, in Paris wegen eines nicht beachteten Stoppschilds einen Strafzettel zu erhalten, ist sehr gering, nein, absolut Null. In Paris gilt nämlich strikt rechts vor links – und es gibt hier gar keine solchen Schilder. Interessant wird das in den Kreisverkehren, allen voran am Arc de Triomphe, ein riesiger Kreisverkehr mit, ich glaube, elf Zufahrtsstraßen, bei denen dann halt „zigmal“ nach einfahrenden Fahrzeugen geschaut werden muss.

Die Station Châtelet, in der sich die U-Bahn-Linien 1, 4, 7, 11, 14 sowie die Schnellbahn-Linien RER A, B und D kreuzen, ist der größte unterirdische Bahnhof der Welt. Jeden Tag halten hier 1.500 Züge mit 750.000 Passagieren. In der Rush Hour verkehren hier bis zu hundertzwanzig Züge pro Stunde. Die A-Linie der RER ist mit ca. 1,2 Millionen Passagieren pro Tag außerdem die meistbefahrene öffentliche Verkehrsmittel-Linie der Welt.

Paris hat mit dem Gare du Nord auch den größten Bahnhof Europas.

Paris, die berühmte „Stadt der Liebe“, verdankt diesen Namen vor allem den vielen Liebespaaren, die die Kunst und Literatur inspiriert haben. Die Stadt hat eine lange Geschichte als Kulisse für romantische Geschichten und ist somit ein Symbol für die Liebe geworden.

Ein weiterer Grund für den Namen ist das angenehme Wetter, das den leibhaftigen Liebespaaren natürlich sehr entgegenkommt. Ich hoffte ja auch auf einen sonnigen Tag an der Seine und bekam immerhin einen sonnigen Nachmittag.

Der Duft von Paris ist ebenfalls bemerkenswert. Die Stadt kann manchmal sehr angenehm riechen, was einen Aufenthalt noch sinnlicher machen dürfte.

Charmante Cafés, gute Restaurants, edle Luxusläden, sündhaft teure Kaufhäuser, breite Boulevards und schmale Gassen, lebhafter Verkehr, dies alles ist typisch für Paris und sie alle tragen zur romantischen Atmosphäre bei. Man sollte aber immer auch die Ufer der Seine, die malerischen Parks und die romantischen Plätze erkunden. 

Und hier noch ein Geheimtipp von mir: Falls es einem möglich ist, sollte man vor allem auch die leuchtenden Häuser bei Sonnenauf- und -untergang bewundern. Entsprechendes Wetter vorausgesetzt. Am besten von Montmartre (korrekt „Buttes-Montmartre“) aus. Und/oder, noch besser, vom Montparnasse-Hochhaus aus. Es gibt aber auch sonst viele Möglichkeiten dafür. Diese Anblicke haben mir immer ganz besonders gut gefallen.

Der Werbespruch „Stadt der Liebe“ wurde nicht von einem teuren Werbedesigner entwickelt, wie zum Beispiel der berühmte „INY“-Slogan für New York. Er ist einfach von selbst entstanden und ebenso genial wie wahrheitsentsprechend aufgrund all dieser einzigartigen Merkmale, die Paris auszeichnen.

Die Stadt hat mich mit ihrem Zauber verführt. Ich empfehle wirklich jedem, Paris, die wahre und einzige Stadt der Liebe, zu besuchen.

Und zum guten Schluss: Wer es ein bisschen gruselig mag, dem empfehle ich die Seiten „10 Orte, die man in Paris unbedingt meiden sollte“ und so ähnlich; es gibt mehrere solcher Seiten.

Eine Win-win-Reise: Die ham jetzt mein Geld und können sich davon bald ’nen neuen Bus kaufen – und ich hatte ’ne schöne Reise und konnte ein paar frische Austern schlürfen. Win-win-Situation. Wat willste mehr?!

Eine wirklich schöne schöne Reise.

Dat hab ick aba jetzt ooch echt mal jebraucht!

 

 

Vive la France! = Lebe in Frankreich!

Liberté, Égalité, Fraternité! = Friede, Freude, Eierkuchen!

 

 

 

 

Ende

 

 

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Lange vor SDP hat Goethe es schon geschrieben: „Wer f***en will, muss freundlich sein.“ Ich glaub, es war im Faust, wo dieser es zu Gretchen sprach. Oder war es umgekehrt? Ich weiß es gar nicht mehr genau. Is‘ aber auch korrekt. Und der Meister war ja überhaupt gerne etwas derb.

 

Und noch was: Immer wieder ein kleines Wunder. Einen verlegten Schlüssel findet man immer an der Stelle, an der man ihn ganz zuletzt gesucht hat…

 

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Alle hier geschilderten Ereignisse beruhen auf wahren Begebenheiten.

Good travelling is easy. You must nur your eyes uffmache un‘ uffbasse.

 

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Paris 2023

 

 

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Nur wenn die Tränen versiegen, wird es schwer. Sehr schwer.