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Flagge Frankreichs
Flagge Englands
Flagge Großbritanniens „Union Jack“
Der Union Jack ist eine Überlagerung der englischen Flagge (rotes Kreuz auf weißem Grund, das sogenannte Georgskreuz), der schottischen Flagge (weißes Andreaskreuz auf blauem Grund) und des irischen Patrickskreuzes (rotes Andreaskreuz auf weißem Hintergrund). Also alle drei zusammen.
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Nordfrankreich
und
Südengland
Normandie & Bretagne
Hampshire & Sussex
Im Reisebus
September 2024
Letztes Update 02.10.2024
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99,999 % bakterien- und virenfrei
geprüft und zertifiziert
Wilfried Ingo Virmond
Dies ist eine Beta Version
Fotos folgen später
Inhaltsverzeichnis:
5:00 Uhr an einem kühlen Mittwoch im September 2024. Das Taxi, ein Elektro-Nio, das mich heute Morgen abholt, ist relativ pünktlich. Da brauch ich mich schonmal nicht zu ärgern, dass ich sonst eventuell zu früh aufgestanden wäre. Zehn Grad. Gefällt mir ja gar nicht! Ich brauch Wärme. Oder noch besser, Hitze! Heute morgen ist der zweite gefühlte Herbsttag des Jahres:
Eines Morgens riechst du den Herbst. Es ist noch nicht kalt; es ist noch nicht windig; es hat sich eigentlich gar nichts geändert – und doch alles.
Kurt Tucholsky
Der offizielle Herbstanfang ist ja auch nur noch ein paar Tage entfernt.
Der große Bus wartet bereits auf mich. Es werden noch drei weitere Stopps folgen, um Paxe (Fahrgäste) aufzunehmen, und dann sind wir endlich komplett. Unser Ziel ist Frankreich, genauer gesagt, der Norden Frankreichs, und noch genauer, erst einmal die Normandie. Später geht’s dann noch in die Bretagne. Danach führt uns die Reise auch noch kurz nach England, wo wir ein Stück die Küste entlangfahren wollen.
6:00 Uhr. Endlich geht es los. Unser Bus ist wieder das Premiummodell mit nur dreißig Sitzplätzen und sehr viel Beinfreiheit. Achtundzwanzig Sitze sind besetzt. Ich habe erneut einen Platz in der ersten Reihe ergattert – wirklich komfortabel und, wie man heute gerne sagt, nice!
Unser Busfahrer heißt Manfred und unser Reisebegleiter auch. Ja, beide haben denselben Vornamen. Wir nennen sie Manfred Eins und Manfred Zwei. (Namen auf ihren Wunsch hin geändert; sie sind der Redaktion bekannt.) Manfred 1 ist im Übrigen derselbe Busfahrer wie auf unserer Schottland-Rundreise kürzlich. Unser Bus ist stattliche vierzehn Meter lang. Üblich sind eher zwölf bis dreizehn. Wegen der größeren Länge gibt es unterwegs immer mal wieder leichte Probleme, aber Manfred 1 ist ja bekanntlich ein guter und geübter Fahrer.
Internet: Bei einem hinteren Überhang von geschätzt zwei Metern, sollte man bei Abbiegemanövern in Engstellen besser diese Überlänge im Kopf behalten, um unliebsame Begegnungen der teuren Art zu vermeiden. (Kenn ich. Hab selbst mit dem großen Wohnmobil in den USA auf diese Weise mal einem neuen Nissan einen Totalschaden zugefügt. Am Wohnmobil dagegen nix, nur ein Seitenrückstrahler für 2 $ war angeknackst.)
Mir fällt auf, dass hier in Belgien und später in Frankreich relativ wenig Pkw und Lkw unterwegs sind. Merkwürdig. Und cool. Was für ein Riesenunterschied zu unseren Autobahnen. Was da oft bei uns ein Verkehr unterwegs ist…
Es ist etwas regnerisch, doch sobald wir die Grenze nach Belgien überschritten haben, wird es sonnig, mit elf Grad ist es aber noch etwas frisch. Ist halt Spätsommer. Spoiler: So bleibt unser Wetter auf der gesamten Reise, sonnig und kühl, aber jeden Tag ganz leicht wärmer. Ich freu mich derweil schonmal auf ganz frische bretonische Austern. (grins + wasser-im-mund-zusammenlauf…)
Es geht an Bitburg und Lüttich vorbei. 680 Kilometer liegen heute vor uns. Fast alles Autobahn. In Frankreich dann oft die üblichen und lästigen Mautstellen. Der Busfahrer macht zwei Pausen. Unterwegs gibt’s dann zur Abwechslung mal nach dem Tanken ein paar kleine (und sehr enge) Straßen, nein, Sträßchen (D99). Nice – und nicht so langweilig.
Nachmittags überschreiten wir die unsichtbare Grenze zur Normandie.
Die Normandie heißt so, weil früher Wikinger hier gewütet haben. Und die nannte man damals „Nordmänner“.
Mir fällt auf, dass ich unterwegs nur sehr wenige Windräder sehe. Das ändert sich dann aber bald ins Umgekehrte, oben in der Nähe der Küste gibt es so viele wie bei uns.
Gegen 15:45 Uhr dann Ankunft am Hotel in Rouen, unserer ersten Etappe. (Frage: Warum sind wir eigentlich nicht etwas später losgefahren?) Mein Zimmer ist ganz okay. Wer will, kann ein bißchen durch die Stadt bummeln. Ich leg mich lieber kurz aufs Ohr. Bin ja um halbfünf aufgestanden. Manche Leute sogar schon um halbdrei. Abendessen um 19 Uhr.
Leider ist unser Abendessen nicht so besonders, wenn man bedenkt, dass wir in Frankreich sind. Drei Gänge. Hauptgang wahlweise Fisch oder ein glitschiges „Steak“. Vorspeise und Nachspeise auch nicht viel besser.
Tag 2
Freitag, der dreizehnte. Heute bleibt unser Gepäck im Hotel und wir machen einen Trip an die normannische Küste. ‚Warum hängen hier Ortsschilder oft verkehrt rum‘, frage ich mich unterwegs. Oder Gummistiefel hängen dran. Antwort: Damit protestieren Bauern gegen die Politik. Die Gummistiefel gibt’s ja auch bei uns – bringt nur nix…
Erstes Ziel ist Fécamp, ein uralter Fischerort. Am Hafen nehmen wir Ulli auf. Sie ist unser heutiger Guide, und sie zeigt uns einen Weg an der Küste entlang nach Étretat. Wir erhaschen unterwegs schonmal einen kurzen Blick auf die senkrecht abfallende Felswand. Nice. Nein, wow!
Fécamp ist vor allem durch die steilen Felsklippen mit besonders außergewöhnlichen Felsformationen an der Kreideküste bekannt; logisch, viele berühmte Maler waren hier. Ganz schön viel Touristen hier.
Der Aufstieg zum Aussichtspunkt ist steil – aber für mich nicht besonders schwer. Bin auch der Erste unserer Gruppe oben.
Danach haben wir etwas Freizeit.
(Reicht mir für ’n schnelles Bierchen. Klein und teuer. 6,75 €. Aber hier ist offenbar alles teuer.)
Wir sind hier am Cap Fagnet, mit einhundertzehn Metern der höchste Punkt an der Alabasterküste mit einem atemberaubenden Blick auf das Meer, die Klippen, die Stadt und den Erdkreis.
Ulli weist uns gleich darauf hin, das wir keine „Galets“, aus den Klippen abgebrochene Feuer- und Kalksteinbröckchen und vom Meer zerkleinerte, glattgeschliffene und wieder an Land gespülte schönaussehende Steine mitnehmen dürfen.
Auf dem Weg zurück nach Fécamp nehmen wir einen – für unseren Busfahrer – leichteren Weg. Hier besuchen wir die Kapelle „Notre-Dame de Salut“ hoch oben auf der anderen Seite der Klippen. Leider kann man nicht rein, sie ist mal wieder baufällig.
Auf dem weiteren Weg kommen wir an der berühmten Bénédictine-Fabrik vorbei.
Internet: Das Palais Bénédictine verbindet die Baustile der Gotik und Renaissance zu einem einzigartigen Meisterwerk.
Bénédictine ist ein besonderer Kräuterlikör, hergestellt nach einem uralten Klosterrezept, und von dem ich mir später unterwegs eine Flasche kaufen werde. (Soll gut bei einer Erkältung helfen. Oder man vergisst sie, die Erkältung…)
Zum Abschluss folgt der Besuch der wunderschönen Kathedrale „Abbey de la Trinité“. Nice.
Die Gegend hier um Fécamp herum ist touristisch voll erschlossen. Man kann hier offenbar tolle Urlaube mit der ganzen Familie verbringen und wird auch vom hiesigen Fremdenverkehrsamt sehr gut unterstützt. Habe es mir schonmal vorgemerkt. Ist mal was anderes als immer nur Holland…
Abendessen wie gehabt, es gibt Hühnchen und es ist nach der Meinung vieler Reisenden nicht besser als gestern Abend.
Tag 3
Morgens auschecken und Koffer einladen. Es geht zunächst nach Honfleur, einem kleinen Ort im Département Calvados an der Küste. Immer noch Normandie. Hier mündet die Seine in den Ärmelkanal.
Gegenüber ist Le Havre nicht allzuweit entfernt. Und wir sehen eine riesige Brücke über die Seine: „Le Pont de Normandie“. Zur Zeit 5,90 Euro Maut, für Pkw, aber wir fahren nicht drüber.
Internet: Honfleur ist vor allem für seinen malerischen und außergewöhnlich gut erhaltenen alten Hafen bekannt. Es ist eine mittelalterliche Stadt mit vielen Fachwerkhäusern und einer Holzkirche aus dem 15. Jahrhundert. Ganz schön viel Leute hier. Auch dieser Ort hat wie so oft viele Künstler angezogen, darunter Edgar Degas, Claude Monet und William Turner. Die warn ja überall, wo’s schön war…
(Persönliche Anmerkung: Am Hafen begegne ich meinen Mitfahrern Gerold und Astrid. Sie nennen mich „Eberhard“, weil sie einen Freund haben, dem ich wohl recht ähnlich sein soll. Witzig. Die beiden sind mir überhaupt recht sympathisch.)
Schade, die uns vorgegebene Zeit ist diesmal viel zu kurz. Ich höre später von ein paar Mitreisenden, dass sie hier gerne ein, zwei Stündchen länger geblieben wären, was auch meinem Gefühl entspricht. (Zum Beispiel für eine Austern-Mahlzeit.)
Aber keine Zeit, wir müssen weiter: Nach Bayeux.
Bayeux verfügt über ein atemberaubendes historisches Zentrum sowie einen weltberühmten, zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Wandteppich, der die normannische Eroberung Englands im Jahr 1066 darstellt.
1066, Schlacht bei Hastings. War sogar mir noch in Erinnerung. Bin ganz entzückt über mich, wo ich doch sonst fast alles aus der Schulzeit vergessen habe.
Wikipedia: Die Schlacht bei Hastings fand am 14. Oktober 1066 statt und war der erste militärische Erfolg der französischen Normannen bei der Eroberung Englands. Das normannische Heer unter Herzog Wilhelm dem Eroberer besiegte die Angelsachsen unter ihrem König Harald II..
Leider sind mal wieder Fotos innendrin verboten. Wie ich das hasse – der doofe Teppich kann mich mal. Aber ein paar hab ich dann doch gemacht. Lässt sich sowieso schlecht fotografieren. Der Teppich ist sehr schmal und unglaublich lang.
Der „Teppich“ hängt auf Augenhöhe an der Wand. 50 cm breit und unglaubliche 70 m lang. Früher war er sogar noch länger. Alles ist dunkel, nur der Teppich ist beleuchtet. Man erhält am Eingang Kopfhörer und bekommt dann nach und nach alles erklärt, was auf ihm zu sehen ist. Ich finde das langweilig, gehe schnell drumrum und seh mir lieber das obere Stockwerk an. Ich bitte um Entschuldigung, aber mir kommt das ganze Theater um den Teppich genauso spannend vor wie ein Liebesspiel unter zwei Schlangen. Oben lerne ich zwei deutsche Wohnmobilfahrer kennen und unterhalte mich viel lieber mit ihnen.
Danach folgt die nahegelegene Kathedrale.
Wikipedia: Die „Kathedrale Notre-Dame de Bayeux“ ist der Sitz des Bischofs von Bayeux-Lisieux und eines der bedeutendsten sakralen Baudenkmäler der Normandie. Das Kulturdenkmal wurde im Jahr 1862 als „Monument historique“ klassifiziert. Ursprünglich im normannisch-frühromanischen Stil erbaut, präsentiert die Kathedrale sich heute weitgehend gotisch. (Frage: Wie geht das denn?! Ham die den Laden umgebaut?? Naja, is ja auch eigentlich kein allzugroßer Unterschied.)
Anschließend fahren wir zu unserem heutigen Ziel in der Bretagne für die nächsten zwei Nächte: Saint-Malo. Sehr berühmt. Jeder kennt diesen Ort. Die Region hier nennt man übrigens „Kleinbritannien“. Zur Unterscheidung vom “Großbritannien“. Deswegen ist das hier die „Bretagne“.
Wir parken den Bus direkt am Hafen. Hier liegt ein sehr schönes altes Segelschiff.
Internet: Besuchen Sie am Fuße der Stadtmauern von Saint-Malo eine unglaubliche Korsarenfregatte! Die „Etoile du Roy“ ist ein legendäres Schiff, dessen erstes Modell 1745 gebaut wurde. Es ist das drittgrößte traditionelle französische Segelboot.
Unser Hotel ist hier ganz in der Nähe; es befindet sich seit über hundert Jahren in Familienbesitz. Naja, so sieht es innen auch aus, etwas altmodisch. Und weitläufig. Und teilweise schön dekoriert. Ich habe ein Zimmer in Richtung zum Meer. Nur die Stadtmauer ist im Weg. Trotzdem: Nice.
Wieder haben wir ein, zwei Stunden Zeit bis zum Abendessen. Ich bummle ein bisschen über die Stadtmauer und durch den Ort.
Tag 4
Am nächsten Morgen weckt mich der berühmte Laubbläser. (Wer hat die Drecksdinger eigentlich erfunden?!) Sieben Uhr! Hmm. Und herumliegende Blätter gibt’s hier weit und breit keine.
Ganz schön kalt draußen. Kürzlich soll es nachts sogar mal nur sechs Grad gewesen sein.
Hallo, mir ham Mitte September! Frage: Wo bleibt eigentlich die Klimaerwärmung?
Wir nehmen am Hafen unsere hiesige Führerin auf, Kirstin, und fahren die siebzig Kilometer auf der Autobahn rüber zum Mont Saint-Michel. Offiziell: Le-Mont-Saint-Michel.
Hmm, „Autobahnen“ gibt es in der Bretagne nicht. Die Bretonen wollen keine mautpflichtigen Autobahnen. Man hat hier baugleiche „Schnellstraßen“, und die kosten nix! Nice.
Die Insel, die nach dem Erzengel Michael benannt ist, ist etwa einen Kilometer von der Küste entfernt und ein Damm verbindet Festland und Insel. Unglaublich, obwohl die Hochsaison schon lange vorbei ist, gibt es noch immer einen starken Ansturm der Touristen. Im Sommer entstehen hier oft katastrophal lange Wartezeiten. Immerhin ist das hier der drittmeistbesuchte Ort in Frankreich, nach Paris und Versailles. Deutlich über drei Millionen jedes Jahr zur Zeit.
Wir parken den Bus und stellen uns geduldig in die Warteschlange. Dann fährt man mit einem Bus über einen ca. zwei Kilometer langen Steg („Pont Passerelle du Mont Saint-Michel“) bis an den Berg.
Es handelt sich hier um Pendelbusse mit Doppellenkung, wahlweise vorne oder hinten, die in Deutschland gebaut werden. Sogenannte Zweirichtungsfahrzeuge des Typs „Contrac DES, Double End Steering“, die an beiden Enden Fahrerkabinen haben und so in beide Richtungen fahren können, ohne wenden zu müssen. Sie bleiben auf dem Steg vor dem Berg stehen und lassen die Leute raus. Der Fahrer geht ans andere Ende und fährt dann einfach zurück.
Eintritt kostet es hier nicht. Aber: Für die Abtei oben am Berg muss man dann doch bezahlen. 13,50 Euro pro erwachsener Person. Der Parkplatz kostet auch: Zehn Euro.
(Erinnert mich an USA: Mount Rushmore. Die US-Regierung hat bestimmt, dass der Eintritt für Jeden frei ist. Aber vom Parkplatz hat sie damals nix gesagt. Der kostet. Reichlich.)
Man schlendert gemütlich eine schmale Gasse hoch, an der sich ganz viele Andenkenläden und Restaurants befinden. Dann die Kasse für den Eintritt in die Abtei und nochmal 365 Stufen nach oben. Was für ein Panorama! Der Ausblick ist echt umwerfend!! Wow!!!
Die goldene Statue des Erzengels Michael, ganz, ganz oben, auf der Spitze des Turms, die 2016 nach umfassender Restaurierung an ihren Platz zurückflog, ist ein ganz besonderes Highlight.
(„Zurückflog“. Naja, das war eigentlich nichts Unerklärliches oder Mystisches, die Figur wurde schlicht, an einem Hubschrauber hängend, zurückgebracht.)
In der Bucht des berühmten Klosterbergs Mont Saint-Michel herrschen die stärksten Gezeiten Europas. Bei Ebbe zieht sich das Meer bis zu fünfzehn Kilometer von der Küste zurück. Die Leute sagen hier, dass die Flut in der Bucht „wie ein Pferd im Galopp“ auf die Küste zuläuft, was oft zu großer Gefahr für unvorsichtige Wattwanderer führt. Die Springflut hier ist die höchste und gefährlichste ganz Europas.
Im Inneren der Abteikirche – für mich ist es eigentlich eine Kathedrale, groß genug ist sie, und fast so schön wie eine solche – im Inneren wird man dann nach einem Rundgang anhand vieler Hinweisschilder und über mehrere Etagen nach und nach und ohne „Gegenverkehr“ zum Ausgang geleitet. Alles ganz einfach. Und angenehm.
Achtung: Es soll in der Abtei und überhaupt im Berg einige geheime Wege und versteckte Orte geben. (Nun ja, früher gab es hier Mönche und Nonnen, gleichzeitig, da musste dann natürlich oft gemeinsam „gebetet“ werden. Kennt man ja, damals war ihnen „Geselligkeit“ untereinander sehr wichtig…)
Die vielen Menschen verteilen sich, man kann atmen, und ich habe nie das Gefühl, eingezingelt zu sein.
Mein übliches „Nice“ ist diesmal nicht das korrekte Wort für meine Begeisterung und Bewunderung der Abtei. Deshalb lass ich’s hier einfach mal weg. Eher „unglaublich schön“! Oder „unfassbar“! Was die Menschen früher so geleistet haben! Immer wieder echt erstaunlich und bewundernswert. Die hatten ja damals noch nichtmal Papier, Bleistift, Zollstock…
Und dann noch dieses einzigartige Panorama! Dazu das Wetter mit der Sonne und dem strahlend blauen Himmel. Einfach toll!!! Ich bin voll geflasht!!!
In Anbetracht der vielfältigen Eindrücke verweigere ich später den Bus und laufe den Weg lieber zurück – und bin zum Glück auch rechtzeitig wieder am Bus. Wer weiß, ob die auf mich gewartet hätten…
Nach unserer Rückkehr im Hotel in Saint-Malo macht Kirstin noch eine Stadtführung, an der ich aber nicht teilnehme. Danach haben alle für den restlichen Nachmittag frei, und ich benutze die Zeit um endlich „meine“ langersehnten Austern zu verspeisen. Danach erneuter Rundgang am Strand entlang und durch den Ort.
Das Abendessen ist schon wieder enttäuschend. Nicht nur ich, auch die andern Leute der Reisegruppe sind wenig, bzw. nicht begeistert. Wir hatten wohl alle zu hohe Erwartungen an die französische Küche. Es gibt erneut Hühnchen als Hauptgang.
Tag 5
Am nächsten Morgen heißt es mal wieder packen. Es geht heute rüber nach Engelland, wie die Holländer es so nett nennen. Aber erstmal Koffer zum Bus bringen und dann anderthalb Stunden warten – oder wieder durch den Ort bummeln. Die meisten Geschäfte sind geöffnet.
Ich besuche in dieser Zeit lieber die Kathedrale „Saint-Vincent“ und komme grad richtig zur Sonntagsmesse.
(Ja, ich weiß, hab ich mal wieder nötig. Und, ich will jetzt nix von schwarzer Seele oder sowas hören…)
Gegen halbzwölf geht’s dann endlich los. Wir fahren dieselbe Strecke wie gestern und vorgestern zurück bis Caen und dann ein kurzes Stück nach Norden rauf nach Ouistreham. Zweieinhalb Stunden. Hundertachtzig Kilometer.
(Apropos: „Caen“ kann der Busfahrer nicht aussprechen. Manch andere französische Ort auch nicht. Klingt manchmal witzig. „Caen“ wird dann gerne zu „Kann“. Oder „Rouen“ zu „Ruh-Enn“. Ist aber natürlich total unwichtig, wir wissen ja alle, was gemeint ist.)
Hier in Ouistreham müssen wir erneut zwei Stunden auf unsere Fähre warten. Dann über sechs Stunden echt langweilige Überfahrt. Das zieht sich. Kürzlich die elf Stunden Fährüberfahrt nach Hull waren bei Nacht und wir hatten alle eine Kabine zum Schlafen. Das ging ja noch. Aber, wir bekommen immerhin alle ein – streng eingeteiltes – Abendessen.
Wir kommen im Dunkeln in Portsmouth in der Grafschaft Hampshire an und fahren noch ’ne halbe Stunde die dreißig Kilometer zu unserem Hotel rüber nach Southampton. Eine Brücke unterwegs in Southampton kostet ein Pfund Maut.
Heute nix erlebt, war einfach nur langweilig – aber halt auch nicht groß zu ändern. Obwohl, vielleicht hätte man den Vormittag auch etwas besser organisieren können. Zum Beispiel normal abfahren, um dann in Caen irgendwas anzusehen.
Tag 6
Nächster Morgen: Wir bekommen am Morgen einen anderen, fremden Bus, weil unser Busfahrer einen Tag aussetzen muss und heute nicht fahren darf. Die besonders sympathische Ursula ist unsere Führerin.
Wir fahren ein bisschen durchs Land. Vormittags sind es bereits zweiundzwanzig Grad. Stichwort „Golfstrom“. Sonnenschein wie jeden Tag auf unserer Reise.
Tag 6 und 7 werden in der Reihenfolge geändert. Deshalb ist unser erster Stopp heute Corfe Castle. Ein kurzer Fußweg führt hinauf in ein kleines Dorf und zur Burg, von der aber nur noch ein paar Mauerreste bestehen. Eintritt sparen wir uns, zu teuer und lohnt nicht.
Zwei englische Oldtimer stehen unten auf dem Parkplatz.
Danach geht’s nach Durdle Door. Der Ort ist eine natürliche Felsbrücke aus Kalksandstein an der Jurassic Coast. (Ja, hab ich auch noch nie von gehört.)
Internet: Die Jurassic Coast (deutsch „Jura-Küste“) ist ein Abschnitt entlang der südenglischen Ärmelkanal-Küste. Sie erstreckt sich auf einer Länge von etwa 150 km und wurde 2001 als erste Naturlandschaft in England von der UNESCO in das Weltnaturerbe aufgenommen. Neben den beeindruckenden Fels- und Küstenformationen ist die Jurassic Coast vor allem als Fossilienfundstätte bekannt.
Wer will, erklimmt einen langen Weg hinauf zum Aussichtspunkt. Weiter laufe ich dann nicht, man könnte noch weiter zum Meer runter, aber so viel Zeit haben wir nicht bekommen. Ich lauf lieber noch zum anderen Aussichtspunkt gegenüber rauf.
Danach fahren wir zur Abbotsbury Swannery. Hier gibt es eine Kolonie brütender Höckerschwäne zu bestaunen.
Das ist hier die einzige bewirtschaftete Schwanenzucht der Welt, sie beherbergt über 600 Schwäne bei etwa 150 Paaren. Schriftliche Aufzeichnungen über die Existenz der Schwanenzucht reichen bis ins Jahr 1393 zurück, obwohl sie wahrscheinlich schon lange vorher existierte und vermutlich im 11. Jahrhundert von Benediktinermönchen gegründet wurde.
Wir müssen fast zwei Stunden warten, bis endlich die dritte Fütterung des Tages beginnt. Alle Schwäne und Vögel kommen herbei, um sich sattzuessen.
Danach fahren wir zurück zum Hotel. Heute insgesamt ungefähr zweihundertdreißig Kilometer.
Ursula erzählt uns auf der Fahrt, dass z.B. in England eine Stadt nur dann „City“ genannt werden darf, wenn sich dort eine Kathedrale befindet. Southampton ist darunter die berühmte Ausnahme.
Offiziell ist das hier das „United Kingdom of Great Britain“. Oder einfach nur „UK“. Dann sind alle britischen Länder enthalten.
Der hiesige Tierschutzverein ist sechzig Jahre vor dem Kinderschutzverein gegründet worden.
Hundesteuer kennt man in England nicht.
Das umfangreiche englische Frühstück ist dadurch entstanden, dass alles, was abends vorher übriggeblieben war, am nächsten Morgen aufgegessen werden musste, weil es damals ja noch keine Kühlschränke gab.
Und dann bestätigt mir Ursula, dass „Wilfried“ ein ganz alter angelsächsischer Name ist.
Auch dieses Abendessen lässt Luft nach oben. Die Küche ist mit unserer Gruppe offensichtlich stark überfordert. Und wie immer in Großbritannien: Alle Getränke muss man wie gewohnt an der Bar holen und gleich bezahlen. Das ist ja sowas von lästig. Daran kann und will ich mich nicht gewöhnen.
Tag 7
Nächster Morgen. Die Isle of Wight ist unser heutiges Ziel. Dazu heißt es mal wieder zur Fähre fahren, eine Stunde warten und dann eine Stunde übersetzen.
Dann noch ein kleines Stück, und wir sind am Osborne House, einem berühmten Schloss Queen Victorias. Es ist okay, man darf innen Fotos machen und wird geschickt mittels kleiner Absperrungen über die zwei Etagen und durch alle Räume geleitet. Fast dreihunderttausend Besucher gibt es hier jährlich.
Später laufe ich nach einem kleinen Imbiss noch runter zum Strand.
Weiter fahren wir zum Kreidefelsen „The Needles“ und zu den in angeblich zweiundzwanzig Farben schimmernden Sandsteinklippen. (Ich erkenne aber eigentlich nur drei, vier Farben.)
Wikipedia: The Needles, deutsch Die Nadeln, sind eine Gruppe von drei Felseninseln aus Kreide wenige Meter vor der Westspitze Needles Point der Isle of Wight vor der Südküste Englands.
Manche Leute von uns nehmen die Drahtseilbahn, ich laufe lieber über die Treppen runter – und wieder rauf. Bin ja Sportler.
Mit der Fähre geht’s zurück zum Hotel. Ursula wird dankend verabschiedet. Heute ungefähr hundertzwanzig Kilometer.
Tag 8
Vorletzter Tag. Heute reisen wir weiter nach Brighton in der Grafschaft Sussex. Brighton ist ein ebenso beliebtes wie berühmtes Seebad am Ärmelkanal. Die Brücke in Southampton, Itchen Bridge, die auf dem Hinweg nur ein Pfund gekostet hat, kostet heute schlappe vierzig Pfund Maut.
(Aber ich glaube, dass das kürzlich auf dem Hinweg mit dem einen Euro/Pfund ein Fehler der automatischen Mautstation war und uns versehentlich nur der Pkw-Preis berechnet worden ist. Wir mussten nämlich etwas hin und her rangieren, bevor die Schranke aufging.)
Und noch was, das mir unterwegs immer wieder auffällt: Wir haben in Deutschland oft bis zu sechs verschiedene Benzinsorten. Hier in England gibt’s grundsätzlich nur zwei: Benzin und Diesel. Mann, ist das einfach!
Und gleich noch etwas: Es gibt Wessex, Sussex, Essex und Middlesex, aber kein Norsex.
(Ja, okay, „NoSex“ hab ich schonmal gehört. Is‘ aber was anderes und auf jeden Fall keine geografische Bezeichnung…)
Autobahn, etwa hundert Kilometer. In Brighton ist Lynn unsere Führerin. Zunächst eine kurze Fahrt durch die nahe Umgebung und durch den mondänen Ort.
An der Strandpromenade fallen mir viele gelbgestrichene vornehme, große Häuser auf. Lynn erzählt uns, dass es eine Vorschrift oder sogar ein Gesetz gibt, dass die Fassaden dieser Häuser alle sieben Jahre neu gestrichen werden müssen.
Lewis Carroll wurde hier zu „Alice im Wunderland“ inspiriert.
Danach haben wir alle freie Zeit zum Bummeln. Der berühmte Pier, in dessen Nähe wir aussteigen, ist sechshundert Meter lang und kostet ein Pfund Eintritt. Machen wir aber nicht. Ich zieh mir stattdessen lieber nochmal ’ne Portion frische Austern rein. Lecker! Leider mit Coke, noch dazu aus einer Dose; gibt nix Alkohol an der Bude. Ja, ekelhaft! Und ein voll krasser Stilbruch! Entsetzlich!
Anschließend, am frühen Nachmittag, Weiterfahrt nach Maidstone. Wieder ca. hundert Kilometer. Am Flughafen London Gatwick vorbei. In Maidstone wird heute übernachtet. Auch die Küche dieses Hotels ist heute Abend schwach.
Es tut mir leid, wenn ich die Leser mit meinen Bemerkungen zu den Abendessen langweile, aber auch das Dinner in diesem Hotel ist mies. Und ich steh nicht allein mit meiner Meinung da. Auch hier ist die Küche mal wieder total überfordert, es gibt wie so oft auf dieser Reise leergegessene und dann brachliegende Platten am Buffet. Sogar Kartoffeln waren manchmal abends alle. Vom Dessert will ich erst gar nicht reden. (Ja, ich weiß, das ist hier keine Gourmet-Reise…)
Tag 9
Nächster Morgen. Letzter Tag. Heimfahrt. Heute geht’s zurück nach Hause.
5:00 Uhr. Vogelgezwitscher weckt mich. (Ich schlafe ja gerne mit offenem Fenster.)
7:12 Uhr. Frühstück.
7:52 Uhr. Abfahrt.
8:43 Uhr. Wir kommen an Hastings („1066“) vorbei.
9:00 Uhr. Wir erreichen Dover und den Zoll.
9:40 Uhr. Wir stehen endlich auf unserer Wartespur zur Fähre.
10:56 Uhr. Wir rollen langsam auf die Fähre.
11:20 Uhr. Wir legen pünktlich ab und müssen unsere Uhr wieder eine Stunde auf MESZ vorstellen.
12:50 Uhr. Einkauf im Duty-Free-Shop.
12:58 Uhr. Ich setze mich in die fast leere „Pets Lounge“ und genieße die dortige Ruhe. Unser Schiff ist neuwertig und fährt fast geräuschlos. Die angenehmste Fährfahrt, die ich je hatte! Sämtliche Kaffeeautomaten sind auf dem Schiff kostenlos! Aber trotzdem: Fähre fahren möchte ich nach Möglichkeit nicht mehr. Da bin ich definitiv zu alt für.
13:35 Uhr. Ich entdecke Land voraus. Frankreich. Calais. Endlich!
(„Land voraus“ von Rio R., einer meiner größten Lieblingssongs.)
14:00 Uhr. Wir dürfen wieder in unseren Bus einsteigen.
14:10 Uhr. Wir machen an Land fest.
14:14 Uhr. Das schwere Eisentor vor uns geht hoch.
14:17 Uhr. Wir dürfen endlich losfahren. Französische Passkontrolle gibt es hier keine; die gab es bereits drüben. Ja, ungewohnt und sehr pragmatisch. Heute ist der wärmste Nachmittag dieser Reise. 25 Grad.
15:17 Uhr. Wir überqueren die Grenze nach Belgien und fahren jetzt durch Flandern. Es gibt unterwegs viel zähflüssigen Verkehr.
16:05 Uhr. Vorgeschriebener halbstündiger Halt an einer Autobahntankstelle.
16:30 Uhr. Brüsseler Ring.
19:30 Uhr. Ich bewundere die leuchtend rot untergehende Sonnenkugel im Osten und den riesigen Vollmond voraus im Süden. Leider ist es mir nicht möglich, brauchbare Fotos zu liefern.
20:05 Uhr. Wir rollen über die deutsche Grenze. Es wird dunkel.
20:16 Uhr. Wir passieren Bitburg.
20:55 Uhr. Wir erreichen Wittlich und lassen zwei Leute raus.
21:45 Uhr. Lautzenhausen. Weitere Leute verlassen den Bus. Wir sind jetzt noch fünfzehn Paxe und ein neuer Fahrer.
22:05 Uhr. Rheinböllen. Vier Leute steigen aus.
22:30 Uhr. Nahetaldreieck. Ich steige aus. Mein Taxi wartet bereits. Es ist das gleiche wie am Anfang der Tour. Der Nio. Fahrer auch.
22:50 Uhr. Ich bin wohlbehalten wieder zuhause. Ungefähr dreitausend Kilometer gemäß Programm.
Nix kaputt gemacht, nix verloren, alles gutgegangen! War erneut eine angenehme Busreise. Dieses Mal sende ich ein herzliches Dankgebet an Hermes, dem Schutzgott aller Reisenden.
Ende
Ich bitte meine Leser herzlich um Entschuldigung, dass es noch keine Fotos gibt. Ich habe im Moment keine Zeit, um die Fotos auszuwählen und einzufügen; das dauert Stunden. Ich liefere sie demnächst nach.
Inhaltsverzeichnis:
Essen, vor allem am Abend, hatte viel Luft nach oben. Da waren eigentlich alle Hotelküchen überfordert, obwohl wir ja noch nicht einmal dreißig Personen waren.
Außer in Rouen und Saint-Malo hatte ich immer rutschige Badewannen, in denen ich Duschen mußte. Mit den berühmt-berüchtigten anhänglichen Plastikvorhängen.
Das Hotel in Southampton war ganz besonders schäbig. (Dusche in der Wanne, Wasser spärlich, Fenster-Vorhang ließ sich nicht aufschieben, schmutzig draußen auf dem Gelände, besonders viele TV-Programme schwarz, (war aber in den andern Hotels auch oft nicht viel besser – deutsche Programme gab es nirgends), der Raum der Toilette war ganz besonders eng, ein etwas fülligerer Mensch hätte die Tür wohl nicht schließen können. (In England befindet sich die Toilette gerne in einem Extraraum.) Und, für mich besonders schlimm und ekelhaft, das Wasser in meinem Waschbecken lief ganz, ganz schlecht ab!
Und da fällt mir ein: Das Hotel in Saint-Malo hatte eine eigentlich gut aussehende, ebenerdige Dusche mit Glastür und Regenbrause. Da kam aber so viel Wasser raus, dass das Wasser bald ins Zimmer lief, weil der Abfluss mal wieder nicht frei war.
Mein Rat: Für England (und Irland/Schottland) ist es unter Umständen empfehlenswert, einen Adapter für die Steckdose mitzunehmen. Handys kann man aber oft an USB-Steckdosen im Zimmer oder an der Steckdose im Bad laden. Falls dort eine vorhanden ist. Oder notfalls am Fernseher.
Wohlgemerkt, dies ist alles kein Gemecker über die Busfirma, die können wahrscheinlich eher nichts dafür. Von dort aus war wie immer alles perfekt organisiert! Ich empfehle die Firma überall ohne Wenn und Aber gerne weiter.
Busfahrer Manfred 1 und Begleiter Manfred 2 haben sich stets um uns bemüht und gute Arbeit geleistet. (Und Kopfhörer hatte ich diesmal dabei…)
Busfahrer „Manfred 1“ legt großen Wert darauf, hier nicht mit seinem echten Vornamen genannt zu werden. Diesem Auftrag komme ich hier selbstverständlich nach. (Wer weitere interne Infos hierzu und/oder zur Reise wünscht, kann mich gerne ansprechen.)
Und noch eine letzte Empfehlung, falls man mal selbst mit dem Pkw unterwegs ist: Auf Autofähren IMMER die Alarmanlage abstellen! Die hörte man oft aus allen Richtungen. War mir jedenfalls bisher nicht bewusst.
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Inhaltsverzeichnis:
Internet: Saint-Malo und seine Korsaren (Piraten)
Die Geschichte von Saint-Malo ist geprägt von Seefahrt, Piraterie und Handel. Im 6. Jahrhundert missionierte der walisische Mönch Saint Maclou die Region um die gallo-römische Siedlung Aleth herum. Die Stadt wuchs weiter und dehnte sich aus. Im 12. Jahrhundert wurde die heutige Altstadt mit Wehrmauern umgeben.
Die Stadt entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einer wichtigen Hafen- und Festungsstadt. Die Kaufleute handelten mit Zuckerrohr und Kaffee aus den französischen Kolonien in der Karibik, verdankten ihren Reichtum aber auch dem Sklavenhandel. Im 17. und 18. Jahrhundert war Saint-Malo als „Korsarenstadt“ bekannt.
Die Korsaren von Saint-Malo waren Freibeuter, die vom französischen König beauftragt wurden, feindliche Schiffe anzugreifen und ihre Ladung zu beschlagnahmen. Obwohl sie oft als Piraten bezeichnet wurden, standen sie tatsächlich im Dienste des Königs und konnten so ihre Tätigkeit legal ausüben. Die Korsaren brachten der Stadt Reichtum und Ruhm ein, und viele von ihnen wurden lokale Legenden.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Saint-Malo während der Schlacht um die Bretagne im August 1944 schwer beschädigt. Die Stadt war von deutschen Truppen besetzt und wurde bei alliierten Luftangriffen fast vollständig zerstört. Nach dem Krieg wurde Saint-Malo jedoch sorgfältig und originalgetreu wieder aufgebaut und hat so seine historische Schönheit und seinen Charme bewahrt.
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Inhaltsverzeichnis:
1. Tag | Anreise Rouen (ca. 595 km)
Abreise am Morgen und Fahrt in die reizvolle Stadt Rouen. Es erwarten Sie prachtvolle Fachwerkhäuser, malerische Gassen und eine imposante Kathedrale in einer bezaubernden Altstadt. Im 4-Sterne Hotel Radisson Blu Rouen Centre (Landeskategorie) heißt man Sie herzlich willkommen. Abendessen und Übernachtung im Hotel.
2. Tag | Etrétat und Fécamp (ca. 174 km)
Nach dem Frühstück erleben Sie die normannische Küste. Salz liegt in der Luft, die Möwen schreien und neben der Hafeneinfahrt von Fécamp erheben sich zu beiden Seiten die imposanten Kreidefelsen der Alabasterküste. Fécamp ist ein altes Seebad, von Felsen und Strand umgeben und war wegen seiner Abteikirche Sainte-Trinité im Mittelalter ein bedeutender Wallfahrtsort. Ein paar Kilometer weiter liegt Etrétat, vor allem bekannt wegen der beeindruckenden bis zu 90 m hohen Kreidefelsen, die zum Meer hin steil abfallend, eine Vielfalt von bizarren Formationen bilden. Hier wird einem klar, warum Maler hier zu allen Zeiten ihre Staffeleien aufstellten. Es eröffnet sich eine Szenerie, die ihresgleichen sucht. Abendessen und Übernachtung im Hotel in Rouen.
3. Tag | Honfleur – Bayeux – Saint-Malo
(ca. 330 km)
Heute führt Sie Ihr Weg in Richtung Saint Malo. Unterwegs besuchen Sie das Fischerstädtchen Honfleur. Der malerische Hafen lädt zu einem individuellen Spaziergang ein. Lassen Sie sich verzaubern vom Charme des Fischerdorfes, seinen kleinen Gassen und dem bunten Fachwerk. Zahlreiche Maler kamen im 19. Jahrhundert hierher, darunter Claude Monet, Eugène Boudin, Sisley und Cézanne. Anschließend bestaunen Sie in Bayeux den berühmten Wandteppich. Das 70 m lange, bestickte Leinentuch erzählt von der normannischen Eroberung Englands im Jahre 1066. Am Nachmittag erreichen Sie die bretonische Korsarenstadt Saint Malo – die Stadt wird Sie begeistern! Imposante Stadtmauern, schöne Granithäuser und bezaubernde Sandstrände erwarten Sie. Die aus den Befestigungen emporragenden Fassaden und Türme verleihen der Stadt ihre einzigartige Silhouette. Nach diesem ereignisreichen Tag beziehen Sie Ihr Hotel für die kommenden zwei Nächte. Abendessen und Übernachtung im 3-Sterne Hotel de France et Chateaubriand (Landeskategorie) in Saint-Malo.
4. Tag | Mont-Saint-Michel und Saint Malo
(ca. 100 km)
Heute Vormittag werden Sie den berühmten Klosterberg Mont-Saint-Michel, das sogenannte „Wunder des Abendlandes“ erleben. Der Klosterberg gehört seit 1979 zum UNESCO Weltkulturerbe und zieht Menschen aus aller Welt in seinen Bann. Der Besuch ist ein absolutes Highlight. Am Nachmittag erkunden Sie die bretonische Korsarenstadt Saint Malo. Imposante Stadtmauern, schöne Granithäuser und bezaubernde Sandstrände erwarten Sie. Sie werden sicherlich begeistert sein! Nach der Stadtbesichtigung bleibt noch etwas Zeit zur freien Verfügung. Abendessen und Übernachtung im Hotel.
5. Tag | Cherbourg – Fährpassage nach Portsmouth (ca. 417 km)
Am späten Vormittag verlassen Sie Saint-Malo und fahren nach Cherbourg, wo die Fähre von Brittany Ferries bereits wartet, um Sie gegen Abend nach Portsmouth zu bringen. Abendessen an Bord der Fähre. Nach der Ausschiffung fahren Sie in Ihr Hotel für die kommenden drei Nächte. Übernachtung im 4-Sterne Hotel Novotel Southampton (Landeskategorie).
6. Tag | Isle of Wight (ca. 110 km)
Mit der Fähre erreichen Sie heute die Isle of Wight. Bis etwa 600 v. Chr. war sie noch mit dem Festland verbunden und erst seit 1890 bildet sie eine eigene Grafschaft. Diese sonnenreiche Insel, auch „Insel der Blumen“ genannt, wird Sie in Ihren Bann ziehen. Hübsche Badeorte an der Ostküste, spektakuläre Landschaft an der Westküste, die vorgelagerten Kreidefelsen „The Needles“ und die in 22 Farben schimmernden Sandsteinklippen bilden einen überaus sehenswerten Rahmen. Selbst Königin Victoria und ihr Gatte Prince Albert wohnten in ihrer Sommerresidenz, dem Osborne House, auf dieser bezaubernden Insel. Da das Haus weitgehend original erhalten ist, veranschaulicht es aufs Lebendigste den Lebensstil der Monarchen. Nach diesem erlebnisreichen Ausflug fahren Sie zurück zu Ihrem Hotel in Southampton. Abendessen und Übernachtung.
7. Tag | Jurassic Coast (ca. 232 km)
Nach dem Frühstück erkunden Sie die Südküste. Zunächst führt Sie die Fahrt nach Corfe Castle, einem kleinen Dorf mit Burgruine und wunderbar in einem Tal der Purbeck Hills gelegen. Anschließend fahren Sie entlang der atemberaubenden englischen Südküste und erreichen Durdle Door, eine der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten an der Jurassic Coast. Durdle Door ist eine natürliche Felsbrücke aus Kalksandstein. Jedes Jahr nutzen mehr als 200.000 Wanderer den Fußweg zwischen Lulworth Cove und Durdle Door, die damit belebteste Strecke im Südwesten. In Abbotsbury ist ein bekanntes Schwanenreservat. Es ist wahrscheinlich der einzige Platz in der Welt, wo Besucher mitten durch eine Kolonie brütender Höckerschwäne gehen können. Rückkehr zum Hotel in Southampton und Abendessen.
8. Tag | Brighton – Maidstone (ca. 207 km)
Im Anschluss an das Frühstück reisen Sie weiter entlang der südlichen Küste und erreichen das beliebte englische Seebad Brighton. Der Küstenort gilt, seit der Prince of Wales, der spätere Georg IV. Ende des 18. Jahrhunderts hier seine Freizeit verbracht hat, als hip und trendy. Lernen Sie den Reiz Brightons während einer Stadtbesichtigung kennen. Anschließend haben Sie noch etwas Zeit zur freien Verfügung und Gelegenheit zu einem Bummel durch die Brighton Lanes, ein Irrgarten kleiner Gassen aus dem 17. Jahrhundert, in denen sich Antiquitätenläden, Boutiquen und Cafés angesiedelt haben. Besonders empfehlenswert ist der Besuch der Hauptattraktion der Stadt – der beeindruckende, im indisch-exotischen Stil erbaute Royal Pavillon. Weiterfahrt am Nachmittag in Richtung Kent. Zwischenübernachtung im 4-Sterne Hotel Orida Maidstone (Landeskategorie) in Maidstone. Abendessen und Übernachtung.
9.Tag | Maidstone – Dover – Calais – Heimreise (ca. 811 km)
Nach dem Frühstück fahren Sie nach Dover, wo Sie an Bord der Fähre von P&O Ferries in Richtung Calais gehen. Nach der Ausschiffung in Calais treten Sie mit vielen schönen Eindrücken im Reisegepäck die Heimreise an.
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Wie immer ein paar Weisheiten, Sprüche, Späße oder Lebenserfahrungen von mir:
Ein Mann kauft sich ein schönes neues Fahrrad. Er rechnet damit, dass Diebe versuchen werden, ihm das teure Rad zu stehlen, und er kauft fünf Schlösser für sein Rad. Als er morgens mal wieder damit losfahren will, stellt er fest, dass jetzt ein sechstes Schloss dran befestigt ist, für das er keinen Schlüssel besitzt. Er geht zurück ins Haus und fragt seine Frau nach dem Schlüssel für das neue Schloss. Sie hat keinen. Als er wieder zum Fahrrad rausgeht, ist es weg.
Schloss Nr. 6 gehörte dem Dieb.
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„Ficktändara“ ist schwedisch und heißt „Feuerzeuge“.
EIN Bier ist sinnlos. Bringt nix. Entweder fünf – oder gar keins!
Jedes Stück Kuchen, das weniger als dreihundert Gramm wiegt, ist ein Keks.
Mit dem Kopf gegen die Wand schlagen verbraucht hundertfünfzig Kalorien pro Stunde.
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Hab mich grad mal wieder dran erinnert:
1) Verstecke deine Traurigkeit, denn es interessiert niemanden!
2) Die meisten Menschen sind nur für eine bestimmte Zeit lang in deinem Leben bestimmt!
3) Sei niemals übermäßig hilfsbereit, niemand dankt es dir – und du wirst sofort missbraucht!
4) Mach dich niemals von jemandem abhängig. Sogar dein eigener Schatten verlässt dich. Nachts!
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Alle hier geschilderten Ereignisse beruhen auf wahren Begebenheiten.
Good travelling is ganz easy. You must nur your eyes uffmache un‘ uffbasse.
Nur bei ein paar wenigen Fotos habe ich mir von der KI etwas helfen lassen. Der Text stammt ausschließlich aus meinen Fingern.
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Ich bitte um Verständnis, ich bin alt und oldschool und verwende deshalb manchmal noch die alte Rechtschreibung. Oder meine eigene.
Und das ganze Gender-Getue geht mir auch gehörig auf den Sack! Oder die „Beidnennung“ mit dem bekloppten Doppelpunkt. Das ist eine Verarschung durch eine grüne Minigruppe an Vollidioten:innen. Niemand von denen spricht zu Hause so. So ein Quatsch! Warum lassen wir uns das gefallen???
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Ich habe meine Website mit WordPress erstellt – einem Programm, das mich unzählige Male zur Verzweiflung und oft zur Weißglut gebracht hat. Es scheint fast so, als ob DIE das dort absichtlich machen, nur um ihre Nutzer zu quälen! Aus langjähriger Erfahrung kann ich euch diesen Rat geben: Wenn ihr eure eigene Website erstellen wollt und keine Nerds seid, sucht euch lieber ein anderes Programm aus! Es gibt genug.
Oder ich bin einfach nur zu alt für sowas. Und natürlich weiß ich, daß ich manchmal doof bin. Bin ja nicht blöd.
Mein Schmerz ist unendlich, und er wächst immer weiter.
So wie das Universum.
Mein Schatz. Du bist nicht da. Aber Du bist immer dabei!
IlD!